24:17-Sieg Elfen mühen sich zum Sieg

Leverkusen · Gegen das Schlusslicht Kurzpfalz-Bären tun sich die Bundesliga-Handballerinnen schwer. Erst in der Schlussphase beseitigen sie die letzten Zweifel an einem Erfolg.

 Leverkusens Zivile Jurgutyte (l.) wird beim Wurf gestört.

Leverkusens Zivile Jurgutyte (l.) wird beim Wurf gestört.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Auch ohne die verletzte Linkshänderin Jennifer Rode holten Bayers Handballerinnen einen – jedoch recht mühsamen – Pflichtsieg in Ketsch. Dass es im Angriff der Elfen mächtig hakte, war jedoch keineswegs die Schuld von Mareike Thomaier, die den Platz von Rode im rechten Rückraum übernahm. Ganz im Gegenteil: Das 19-jährige Eigengewächs zeigte sich nach überstandener Erkrankung in glänzender Form und steuerte sieben Treffer zum 24:17 (11:8)-Sieg beim Tabellenletzten Kurpfalz-Bären bei. „Sie und Torhüterin Nele Kurzke haben sich heute die Bestnoten verdient“, betonte auch Renate Wolf, die das Team bis zum Sommer gemeinsam mit Michael Biegler betreut.

Thomaier übernahm trotz ihres jungen Alters die Verantwortung und hielt ihr Team so auch in schwierigen Phasen auf Kurs. Diese erstaunliche spielerische Reife wird wohl auch ein Grund sein, weshalb Bundestrainer Henk Groener die erfolgreiche Junioren-Nationalspielerin nun auch in den Kader der Frauen für die beiden EM-Qualifikationsspiele Ende des Monats berief.

Mit dabei sein soll aus Leverkusen auch Mia Zschocke. Doch die Partie in Ketsch hinterließ leichte Zweifel. Rund zehn Minuten vor dem Abpfiff knickte sie um und musste ausgewechselt werden. Näheres soll eine Untersuchung heute klären. „Erst dann werden wir wissen, wie es ihrem Sprunggelenk geht und wie schlimm die Verletzung wirklich ist“, sagte Wolf.

Definitiv nicht zum DHB-Kader für die Qualifikation wird Kurzke gehören. Aber die Torfrau der Elfen (ein Länderspiel) gab mit mehr als 50 Prozent gehaltener Bälle in der Kurpfalz eine erneute Bewerbung für weitere Berufungen ab.

Ihre Gala-Form war auch dringend nötig. Denn der Favorit hatte in der Offensive einige Probleme und geriet darum trotz eines ordentlichen Starts (4:0) und Drei-Tore-Führung zur Pause (11:8) Mitte des zweiten Durchgangs noch einmal gehörig unter Druck. Rund eine Viertelstunde vor dem Ende stand die Partie auf der Kippe. Die Bären-Fans in der Neurotthallle hatten allen Grund, von einer Überraschung zu träumen, weil ihr Team sich in einer hektischen Phase der Leverkusenerinnen cleverer anstellten und den Rückstand bis auf ein Tor verkürzen konnten (14:13).

Rund 13 Minuten vor dem Ende hatte Biegler genug von dem vogelwilden Offensivspiel seiner Schützlinge und nahm beim Stand von 15:14 eine Auszeit. Mit Erfolg: Kurzzeitig wurden die Elfen ihrer Favoritenrolle gerecht und sorgten mit einem Fünf-Tore-Lauf zum 20:14 für die Vorentscheidung. Neben Kurzke und Thomaier zeichnete sich in dieser entscheidenden Phase der Partie auch Zivile Jurgutyte aus. „Sie hat wieder Ordnung in den Angriff gebracht“, lobte Wolf die Litauerin.

Bei aller Erleichterung wollte die Trainerin den Pflichtsieg aber nicht schönreden. „Heute war nicht alles Gold, was glänzte“, räumte sie ein. Eine Steigerung wird jedenfalls nötig sein, wenn Wolfs Elfen am Sonntag auch das kommende Spiel gegen den Tabellenachten Bensheim/Auerbach erfolgreich bestreiten wollen.

Elfen Kurzke, Fehr (bei einem Siebenmeter) – Thomaier (7), Huber (4/2), Jurgutyte (3), Seidel (2), Zschocke (2), E. Rode (2), Holste (1), Souza (1), Adams (1), Jo. Rode (1/1) Bruggeman, Kämpf, Hinkelmann, Einarsdottir.

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