Frauenhandball-Bundesliga Elfen erwarten keine Gastgeschenke

Leverkusen · Nach dem Coup gegen den Thüringer HC wollen die Handballerinnen des TSV Bayer 04 jetzt bei der Neckarsulmer Sport-Union nachlegen.

 Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 präsentieren ihre neue, rollende Werbefläche.

Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 präsentieren ihre neue, rollende Werbefläche.

Foto: Jörg Dembinski/TSV Bayer 04

Die Menschen in der Farbenstadt haben sich im Straßenverkehr inzwischen an den Anblick von Bayers Bundesliga-Handballerinnen in Überlebensgröße gewöhnt – der Linienbus-Werbung für die Elfen sei Dank. Jetzt erobert das Team des Trainer-Duos Renate Wolf und Michael Biegler auch die Autobahnen in ganz Deutschland. Die Leverkusener Spedition Cargo Dünner hat einen ihrer 40-Tonner zur rollenden Werbefläche für den Rekordmeister und Bundesliga-Dino umfunktioniert, samt passenden Slogan („Zwei traditionell erstklassige Partner“).

Es ist künftig also durchaus möglich, dass den Spielerinnen der auffällige Lastwagen künftig auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel begegnet, vielleicht schon an diesem Wochenende. Da geht es für sie zum Rückrundenauftakt gen Süden. Im nördlichen Baden-Württemberg treten sie am Samstag (18 Uhr, Ballei-Sporthalle) bei der Neckarsulmer Sport-Union an.

Die Partie beim Tabellenelften scheint auf dem Papier leichter, als Chef-Elfe Renate Wolf sie einschätzt. Sie warnt eindringlich davor, nach der beeindruckenden Vorstellung beim Husarenstück gegen den Thüringer HC nun den Schlendrian einkehren zu lassen. „Wir dürfen uns auf diesem Erfolg nicht ausruhen und dürfen nicht dem Irrglauben verfallen, das Spiel in Neckarsulm wäre nach diesem Sieg ein Selbstläufer – ganz im Gegenteil“, betont sie. Wie jede andere Partie seien auch beim Gastspiel an Neckar und Sulm die Grundlagen seriöser Spielführung gefragt. „Denn geschenkt bekommen wir dort nichts“, sagt Wolf.

Dass die NSU an guten Tagen auch für Überraschungen gut ist, zeigen ausgewählte Resultate des Teams. Das hat beispielsweise im November in Buxtehude gewonnen oder unlängst gegen Bad Wildungen. Erinnert sei auch an den 24:16-Erfolg der Leverkusenerinnen im ersten Treffen in der Ostermann-Arena, denn der war lange ein hartes Stück Arbeit. „Es geht wieder ganz von vorne los. Viel wird von der Einstellung ab. Wir müssen konzentriert und fokussiert bleiben“, fordert die Ex-Nationalspielerin.

Weiter verzichten müssen sie und Michael Biegler auf Hildigunnur Einarsdottir (Pause nach Meniskus-Operation) und die angeschlagene Pia Adams. Erleichtert wird dem Trainergespann der Elfen der vorübergehende Verzicht durch zwei Nachwuchsspielerinnen, die aus der Jugend hochgezogen wurden und bei ihren ersten Einsätzen in der Bundesliga nachhaltig Werbung in eigener Sache betreiben konnten: Kim Lara Hinkelmann und Lili Matilda Holste. „Sie haben ihre Sache bislang wirklich sehr ordentlich gemacht“, betont Renate Wolf.

Viel Respekt haben die beiden Youngster sich nicht zuletzt beim Sieg gegen den THC verdient. Da kam der Elfen-Express auf dem Feld richtig im Schwung – kraftvoll, unaufhaltsam und zuverlässig – also ganz so, wie der 40-Tonner mit der Werbung für die Leverkuserinnen künftig über Deutschlands Straßen rollen soll.

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