26:22 gegen TuS Metzingen Nijdams Elfen stürzen den Favoriten

Leverkusen · Die Bundesliga-Handballerinnen des TSV Bayer 04 zeigen beim 26:22 gegen den Tabellendritten TuS Metzingen eine ihrer besten Saisonleistungen. Coach Robert Nijdam ist im Anschluss voll des Lobes für seine Mannschaft.

 Die Leverkusenerinnen Aimee von Pereira und Jennifer Rode (v.l.) schreien ihre Freude über den Sieg gegen das Starensemble aus Metzingen heraus.

Die Leverkusenerinnen Aimee von Pereira und Jennifer Rode (v.l.) schreien ihre Freude über den Sieg gegen das Starensemble aus Metzingen heraus.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Da staunten regelmäßige Besucher der Elfen-Heimspiele nicht schlecht. Die normalerweise nicht für ihr überbordendes Temperament bekannten Anhänger von Bayers Bundesliga-Handballerinnen machten richtig Stimmung in der Ostermann-Arena. Und schon lange, ehe der Hallensprecher dazu aufforderte, hielt es die Zuschauer in der Schlussphase nicht mehr auf den Sitzen. Die stehenden Ovationen hatten sich die Leverkusenerinnen verdient. Denn sie landeten einen echten Coup und besiegten den Tabellendritten TuS Metzingen hochverdient mit 26:22 (12:11).

Das Sahnehäubchen auf einer tollen Leistung setzten in der Schlussminute Kim Berndt und Torfrau Nele Kurzke. Erst fing das Rückraum-Ass einen Pass der Gäste ab und vollendete den Gegenstoß zum Endstand. Und als dann die Keeperin ihre sensationelle Leistung mit ihrer insgesamt 21. Parade krönte, waren die Elfen-Fans vollends aus dem Haus.

Dass Kurzke anschließend zur „Elfe des Tages“ gekürt wurde, war keine große Überraschung. „21 Paraden bei 22 Gegentoren – das ist schon Hammer“, sagte Coach Robert Nijdam. Dass er im gleichen Atemzug aber auch auf die Bedeutung der Gesamtleistung verwies, hatte sich das Elfen-Kollektiv verdient. Denn das hatte gerade in der Abwehr beherzt zugepackt, die Gäste immer wieder auch zu gewagteren Würfen gezwungen und vor allem nur höchst selten in ihr brandgefährliches Konterspiel kommen lassen.

Dazu gehörte auch eine überzeugende Offensivleistung. „Sie haben die Angriffe wirklich gut ausgespielt und nicht übereilt abgeschlossen“, betonte Nijdam. Nur in einem kurzen Zwischenspiel musste er eingreifen, damit die Begegnung nicht zu Gunsten des großen Favoriten kippt. Als die Elfen kurz nach der Pause vorne unkonzentriert waren und nur dreieinhalb Minuten nach ihrer 14:12-Führung plötzlich mit 14:16 hinten lagen, nahm er eine Auszeit – und fand in der Unterbrechung offenbar die richtigen Worte. „Ich habe gesagt, dass wir wieder ruhiger werden und weiter unser Spiel spielen müssen.“

Und das setzten die Schützlinge des Niederländers souverän um. Sie fanden nicht nur zurück in die Spur, sondern legten sogar noch eine Schippe drauf und kauften dem Starensemble aus Metzingen mehr und mehr den Schneid ab. Das blieb auch Gästecoach André Fuhr nicht verborgen. „Der Sieg war verdient – da gibt es keinen Zweifel. Es hat die Mannschaft gewonnen, die es mehr wollte, mehr investiert und mehr gekämpft hat“, betonte er.

Dass den Elfen neben den Langzeitverletzten (Jennifer Karolius, Anna Seidel und Naina Klein) und Jennifer Souza auch die angeschlagene Sally Potocki fehlte, macht den Überraschungserfolg nur umso beachtlicher. Auch die lange Pause von Jennifer Rode, die nach zwei frühen Zeitstrafen vorsichtshalber erst in der Schlussphase wieder mitmischen durfte, machte sich im Spiel nicht negativ bemerkbar, weil die Leverkusenerinnen über sich hinauswuchsen. Ihre starke Leistung war zugleich die beste Werbung für die nächsten Sonntage, an denen weitere Heimspiele gegen Bad Wildungen und Nellingen anstehen.

Elfen Kurzke, Fehr (bei mehreren Siebenmetern) – Jurgutyte (2), Zschocke (5), Potocki (nicht eingesetzt), Kämpf (3), Bruggeman (1), Hodel, Berndt (1), Berger (3), Jo. Rode (3/3), von Pereira (2), Je. Rode (4), E. Rode (2).

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