Ausgleich kurz vor Schluss Elfen erkämpfen sich Last-Minute-Remis in Blomberg

Leverkusen · Das 19:19 in Ostwestfalen stoppt den Negativlauf von zuletzt drei Niederlagen in Folge. Trainer Robert Nijdam lobt die kämpferische Leistung.

 Sally Potocki erzielte an alter Wirkungsstätte kurz vor der Schlusssirene den 19:19-Endstand für die Elfen.

Sally Potocki erzielte an alter Wirkungsstätte kurz vor der Schlusssirene den 19:19-Endstand für die Elfen.

Foto: imago

Etwas mehr als eine halbe Minute Spielzeit war noch verblieben in der Sporthalle an der Ulmenstraße. Die Fans der heimischen HSG Blomberg-Lippe schienen sich sicher zu sein, dass ihr Team das Feld als Sieger verlassen würde. Die Gastgeberinnen führten mit einem Tor und waren selbst in Ballbesitz. Doch Bayers Bundesliga-Handballerinnen wollten sich mit der vierten Niederlage in Folge partout nicht abfinden – und schafften mit einer Energieleistung und viel Moral zumindest noch den Ausgleich zum Endstand von 19:19 (11:10).

Erst gelang Torhüterin Nele Kurzke eine weitere Parade und dann beförderte Sally Potocki an alter Wirkungsstätte eine Sekunde vor Ertönen der Schlusssirene mit viel Entschlossenheit und etwas Fortune den leicht abgefälschten Ball ins Blomberger Tor. „Das haben wir uns mit einer starken kämpferischen Leistung wirklich verdient“, sagte Coach Robert Nijdam.

Mit dem dramatischen Finale wertete er das Remis unter dem Strich doch eher als Punktgewinn. Doch ärgern durften die Leverkusenerinnen sich dennoch, dass sie nicht mehr als einen Zähler mit aus dem Lipperland zurück an den Rhein brachten. Denn fast die gesamte Spielzeit lagen sie in Front, mehrfach sogar mit drei Treffern – im ersten Durchgang mit 11:8, kurz nach der Pause mit 13:10 und zuletzt beim 15:12 rund eine Viertelstunde vor dem Ende. Die HSG ging während der 60 Minuten nur zweimal in Führung – darunter jenes 18:19 aus Elfen-Sicht, das Potocki gerade noch rechtzeitig beantwortete.

Zu überzeugen wussten die Leverkusenerinnen vor allem in Sachen Moral, Kampf und Abwehrverhalten. Mit einer entschlossenen Defensiv-Arbeit leisteten die Teamkolleginnen ihren Beitrag zur überragenden Leistung von Keeperin Kurzke, die zahlreiche Bälle hielt und drei Siebenmeter parierte. Zu einem wirklich guten Spiel fehlte aber ein überzeugender Auftritt im Angriff. Oft fehlten Genauigkeit oder Tempo, vernünftige Zuspiele an den Kreis blieben Mangelware. Das Ergebnis: 17 Fehlversuchen und 18 technischen Fehlern standen nur 19 Torerfolge gegenüber. Am erfolgreichsten waren noch die Rückraum-Asse Jennifer Rode, Sally Potocki und Zivile Jurgutyte, die aber jeweils auch nur viermal erfolgreich waren.

Durch das Remis in Blomberg klettern die Elfen vorübergehend auf den vierten Platz des Bundesliga-Klassement – allerdings nur durch die Pluspunkte. Buxtehude und Dortmund haben noch jeweils zwei Partien mehr zu absolvieren als die Rheinländerinnen und beide weniger Minuspunkte auf dem Konto.

Nijdams Team ist erst nächste Woche wieder gefragt. Dann steht das Auswärtsspiel in Neckarsulm auf dem Programm. Die Elfen hoffen, dass bis dahin Jung-Nationalspielerin Mia Zschocke ihre hartnäckige Mandelentzündung auskuriert hat,. Ihre Qualitäten haben die Leverkusenerinnen in den vergangenen Spielen schmerzlich vermisst. Bis zum nächsten Heimspiel müssen sich die Fans der Elfen indes fast einen Monat gedulden. Am 16. Februar ist der Tabellenzweite Bietigheim zu Gast in der Ostermann-Arena.

Elfen Kurzke, Fehr – Je. Rode (4/1), Potocki (4/1), Jurgutyte (4), Jo. Rode (2), Berger (2), Kämpf (1), Hodel (1), Bruggeman (1), E. Rode, von Pereira, Berndt, Souza, Thomaier.

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