27:35 in Debrecen Schwache Viertelstunde bringt Elfen klare Niederlage

Leverkusen · Die Handballerinnen des TSV Bayer halten im EHC-Pokal zunächst gut mit, verlieren dann aber komplett den Faden. Am Ende steht eine deutliche Niederlage gegen Debrecen, die eine Hypothek für das Rückspiel am Sonntag ist.

 Joana Rode setzt zum Wurf an.

Joana Rode setzt zum Wurf an.

Foto: imago/Beautiful Sports/BEAUTIFUL SPORTS/Ralf Kardes

(TK) Es war nicht zu übersehen: Bayers Handballerinnen hatten sich für die zweite Halbzeit eine Menge vorgenommen. Einen Zähler Rückstand zum Seitenwechsel (15:16) verwandelten sie umgehend in eine Führung – und beim 17:16 für die Elfen schien gar ein Überraschungserfolg im EHF-Cup-Hinspiel beim ungarischen Spitzenteam DVSC Schaeffler in Debrecen denkbar. Doch dann war plötzlich kiloweise Sand im Getriebe und nichts lief mehr zusammen. Am Ende mussten die Gäste froh sein, den Rückstand mit der Schluss-Sirene noch auf „nur“ acht Tore verkürzt zu haben.

Die Hypothek für das Rückspiel am Sonntag in Leverkusen ist nach der 27:35-Niederlage gewaltig. Aber Bayers Coach Robert Nijdam und seine Spielerinnen sind bekannt dafür, Herausforderungen nicht zu scheuen. Den kleinen Funken Hoffnung auf die große Überraschung nährt die knappe Dreiviertelstunde, in der die Elfen dem Gastgeber in der teilweise ohrenbetäubend lauten Halle auf Augenhöhe begegneten. Die in weiten Teilen blitzsaubere Leistung macht es umso schwerer verständlich, was in jener Viertelstunde geschah, in der den Leverkusenerinnen die Partie vorübergehend völlig entglitt. Vom erwähnten 17:16 bis zum niederschmetternden Zwischenstand von 20:31 lagen wenig mehr als 15 Minuten mit 3:15 Toren.

„Mehr Ruhe“ und „jetzt wieder mit mehr Kopf“ mahnte Nijdam bei seiner Auszeit vergeblich. Umgesetzt haben seine Schützlinge diese Vorgabe zu lange nicht. Die Elfen schienen beinahe wie verhext zu sein. Selbst wenn Nele Kurzke oder Vanessa Fehr in dieser Phase mal einen Ball halten konnten – was viel zu selten vorkam – nutzte Bayer die Chance zu verkürzen nicht.

Während bei Debrecen Würfe beim Fallen im Nachfassen hineingingen oder der Ball gleich zweimal vom Innenpfosten abprallend noch im Netz landete, ging auf der anderen Seite Anna Seidels Versuch im Fallen an den Querbalken und sprang von dort wieder zurück. Aber zu ein wenig Pech – auch beim ein oder anderen Pfiff der Unparteiischen – gesellten sich zahlreiche technische Fehler, die der Gegner immer wieder gnadenlos ausnutzte. Selbst gegen den formierten Angriff konnten zumeist weder die Abwehr noch die Torfrauen den Lauf der Ungarinnen stoppen.

Doch immerhin gelang mit reichlich Anlauf doch noch der Weg zu alter Stärke. Von elf Toren verkürzten die Elfen den Rückstand immerhin noch auf „nur“ acht – inklusive des Schlusspunkts durch Svenja Huber, die nach der Roten Karte gegen Debrecens Jelena Despotovic den abschließenden Siebenmeter verwandelte.

Elfen Kurzke, Fehr – Huber (6/5), Einarsdottir (5), Je. Rode (4), Zschocke (3), Jurgutyte (2), Seidel (2), Kinlend (2), Jo. Rode (2), Adams (1), Souza, Bruggeman, E. Rode (nicht eingesetzt), Thomaier (n.e.).

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