Auswärts beim Aufsteiger Elfen sind vor den Wildcats gewarnt
Leverkusen · Bei der SV Union Halle-Neustadt dürfen sich Bayers Bundesliga-Handballerinnen keine Nachlässigkeiten erlauben, mahnt Trainer Robert Nijdam. Der noch punktlose Aufsteiger habe einige starke Spielerinnen im Kader.
Mit dem Start in die noch junge Bundesliga-Spielzeit können Bayers Handballerinnen durchaus zufrieden sein. Beim wohl größten Titelkandidaten Bietigheim werden noch einige Teams Punkte lassen und beim Krimi gegen den ambitionierten Nachbarn und Europapokal-Starter Borussia Dortmund gelang den Elfen trotz mancher Unsicherheiten ein verdienter Heimsieg. Jetzt wartet die erste Aufgabe der Kategorie „Pflichtsieg“ auf das junge Team von Trainer Robert Nijdam. Am Samstag treten die Leverkusenerinnen um 19.30 Uhr beim Aufsteiger SV Union Halle-Neustadt an.
Der niederländische Coach lässt zwar keinen Zweifel daran, dass er die beiden Punkte aus dem Duell in der Erdgas-Sportarena unbedingt an den Rhein holen möchte. Aber er legt trotzdem großen Wert darauf, diese Herausforderung nach der Freude über die gelungene Heimpremiere nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Grund zum Abheben gibt es nicht für die Elfen.
Der eigene 17:12-Erfolg beim letzten Aufeinandertreffen (ein Kurzspiel im Rahmen des Vorbereitungsturniers in Kirchhof) spielt für ihn ebenso wenig eine Rolle, wie der schwache Start des Liga-Neulings mit klaren Niederlagen gegen Oldenburg und in Göppingen. „Ich lasse mich von den Ergebnissen nicht blenden. Sie müssen sich ähnlich wie wir erst noch finden. Unterschätzen darf man diesen Gegner jedenfalls nicht“, betont er.
Aus der internationalen Truppe der „Wildcats“ – wie sich der nächste Gegner nennt – hat bislang vor allem die Torjägerin Marina Ferreira Lopes für Furore gesorgt, die nach zwei Begegnungen schon 13 Treffer auf dem Konto hat. Doch sich in der Deckung allein auf die portugiesische Nationalspielerin zu konzentrieren, die in der Saison 2016/2017 treffsicherste Schützin der starken schwedischen Liga wurde, hält Chef-Mahner Nijdam für zu kurz gedacht.
„Die haben einige richtig gute Spielerinnen dabei, von denen wir keine aus den Augen lassen dürfen“, fordert er. Doch in dieser Hinsicht muss er sich vermutlich keine Sorgen machen. Während es vorne hier und da nicht rund lief bei den Leverkusenerinnen, verteidigten sie zuletzt gegen Dortmund bissig sowie gedankenschnell und konnten zudem auf Paraden sowie auch drei Treffer der starken Torfrau Nele Kurzke bauen.
Noch keine aktive Rolle spielen bei Bayers sportlicher Kurzreise nach Sachsen-Anhalt Routinier Jennifer Karolius und Talent Aimee von Pereira. Während die erfahrene Kreisläuferin sich nach ihrer Schulter-Operation weiter mit der Ersatz-Rolle als Aushilfs-Co-Trainerin begnügen muss, fehlt der junge Neuzugang wegen einer Handverletzung.
Doch auch ohne die beiden sind die Leverkusenerinnen heute deutlicher Favorit gegen den Aufsteiger. Und unterschätzen wird sie seit dem Sieg gegen Dortmund in der Handball-Bundesliga niemand mehr.