Fußball, Landesliga SV Schlebusch bleibt auch im dritten Test ungeschlagen

Leverkusen · Der Landesligist setzt sich 2:0 gegen den Bezirksligisten TuS Marialinden durch. Trainer Stefan Müller hat wegen der großen Flutschäden in Schlebusch indes momentan andere Sorgen als Fußball.

 Sebastian Bamberg (l.) bereitete das 1:0 des SV Schlebusch gegen Marialinden vor.

Sebastian Bamberg (l.) bereitete das 1:0 des SV Schlebusch gegen Marialinden vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Folgen der Flutkatastrophe sind auch in Schlebusch drastisch. Zwar ist das Wasser auf dem Rückzug, aber zurück bleiben Chaos und zerstörte Infrastruktur. Die Bundeswehr hilft bei der Bewältigung der Folgen. Stefan Müller ist als Mitarbeiter eines örtlichen Energieversorgers, der auch für das stark von Hochwasserschäden betroffene Leichlingen verantwortlich ist, seit Tagen im Dauereinsatz. „Fußball ist gerade komplette Nebensache“, sagt der Coach, der das am Wochenende geplante Training mit seiner Mannschaft abgesagt hat. Stattdesen haben die Spieler bei Aufräumarbeiten in der Schlebuscher Fußgängerzone geholfen.

Weil der Platz der Fußballer etwas höher gelegen ist als die Umgebung, wurde die Anlage des SVS weitgehend von der Flut verschont. So wurde es am Sonntag doch noch sportlich, denn Bezirksligist TuS Marialinden trat zum Testspiel im Bühl an. Co-Trainer Nicolas Hartl übernahm Müllers Posten an der Seitenlinie und sah einen ansprechenden Auftritt des Landesligisten, der sich verdient mit 2:0 (0:0) durchsetzte. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel. Die Jungs haben die Vorgaben gut umgesetzt. Wir haben vernünftig verteidigt und so gut wie nichts zugelassen“, sagt Hartl. „Das war auch unser Plan.“

In der ersten Halbzeit gab es ein paar gute Chancen für die Gastgeber, beide Treffer fielen aber erst nach dem Seitenwechsel. Das 1:0 entstand nach einer Kontersituation. Joel Lombardi spielte einen ebenso schnellen wie weiten Pass auf Sebastian Bamberg in die Spitze, der umsichtig auf Justin Prensena querlegte, der wiederum die Führung erzielte (47.). Wenige Minuten später war es ein Freistoß, der den zweiten Treffer brachte. Lombardi schlug eine sehenswerte Flanke auf Mustafa Uzun, der per Kopfball den Schlebuscher Vorsprung ausbaute (52.).

„Wir hatten dann bis in die Schlussphase noch einige gute Gelegenheiten, aber ein weiteres Tor sollte nicht mehr fallen“, sagt Hartl. „In den letzten Minuten hat man aber auch gemerkt, dass unsere Kräfte ein bisschen nachgelassen haben.“ Umso bemerkenswerter sei gewesen, dass einige Spieler aus der zweiten Mannschaft (Kreisliga A) bereit gewesen seien, auch noch ein paar Minuten für das Landesliga-Team zu spielen – obwohl sie selbst schon ein Testspiel in den Beinen hatten.

„Es war große Klasse, dass sie ausgeholfen haben. Diesen Einsatz kann ich gar nicht genug loben. So konnten wir das Ergebnis verwalten und über die Zeit bringen.“ Daran hatte auch Torwart Christoph Geschonneck großen Anteil, der vor allem in der Schlussphase zwei, drei gute Chancen der Gäste aus Marialinden parierte. „Das war jetzt unser dritter Test und zum dritten Mal stand die Null. Wir müssen aber in den Umschaltmomenten noch besser werden. Da haben wir ein bisschen zu viel liegengelassen“, resümiert Hartl.

Nach dem 9:0 gegen Biesfeld und dem 0:0 gegen den Bezirksligisten HSV Langenfeld bleibt nach dem 2:0 vom Wochenende insgesamt ein guter Eindruck der bisherigen Testspielphase. Derweil hat der Fußballverband Mittelrhein den konkreten Spielplan für die Landesliga veröffentlicht. Der SVS tritt zum Auftakt am 22. August bei der SpVg Porz an. Der gleiche Gegner wartet am 8. August bereits im Kreispokal auf den SVS. „Das ist eins der schwersten Startprogramme, das man haben kann“, sagt Müller. „Porz ist eine harte Nuss, die schwierig zu knacken ist.“ Priorität habe für ihn aber momentan, bei der Beseitigung der Flutfolgen in Schlebusch zu helfen. „Und dann geht es irgendwann auch wieder um Fußball.“

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