Handball Stürmisch zur Spitze

Leverkusens Handballerinnen sind nach ihrem Erfolg gegen Frankfurt wieder Tabellenführer. Woltering und Glankovicova ragen heraus.

Gut fünf Minuten vor Schluss beim Stand von 29:19 hatte der Kapitän Feierabend. Clara Woltering umarmte ihre Vertreterin Lena Knipprath und unter dem starken Applaus des geneigten Publikums in der Dopatka-Halle klatschte die überragende Torhüterin ihre Kolleginnen auf der Bank ab. Kurz darauf war es amtlich: Woltering und Bayers Handballerinnen haben die Tabellenspitze in der Bundesliga mit dem 30:24 (14:12)-Sieg gegen den Verfolger FHC Frankfurt/Oder zurückerobert, weil sich Primus Leipzig überraschend in Sulzbach beugen musste. "Mir gefällt es gut da ganz oben", sagte Trainerin Renate Wolf, "aber noch wichtiger ist es, dass wir jetzt fünf Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Play-off-Platz haben."

Nationalkeeperin Woltering raubte den zwischenzeitlich aufgekommenen Gästen nach dem Wechsel den Nerv. Ab dem 19:15 gelangen ihr sechs Paraden in Serie – und sechs Mal stürmten die Leverkusenerinnen danach mit Tempo aufs Frankfurter Tor zu und setzten sich so entscheidend auf 25:15 ab. "Die erste Viertelstunde nach der Pause haben wir genialen Handball gespielt", betonte Wolf, deren Truppe auf Antreiberin Anna Loerper (Kieferprobleme) verzichten musste. Das Fehlen der dynamischen Regisseurin kompensierte Bayer aber sehr gut, weil Routinier Heike Ahlgrimm als ihre Vertreterin den Mut zum Abschluss nicht scheute.

Bei den Leverkusenerinnen machte es sich zudem sehr günstig bemerkbar, dass im Rückraum nicht alle die Verantwortung an Laura Steinbach delegierten. Neben der Topscorerin, die sechs Treffer anbrachte, wuchsen diesmal vor allem Denisa Glankovicova Flügel, die Linkshänderin war mit acht Toren der erfolgreichste Schütze. Auch Anne Müller, in der Abwehr kampfbereit wie immer, wies mit fünf Einschüssen eine prima Quote am Kreis auf. Am Ende schönten die Gäste ihre Pleite noch etwas, als sie von 17:28 auf 24:30 herankamen, weil Wolf viel wechselte und allgemein einiges an Linie verloren ging. "Darüber werden die Mädels morgen von mir noch was zu hören bekommen. Wenn's enger steht, kann so was schnell mal nach hinten losgehen", monierte Wolf – wieder mal ganz die Perfektionistin.

Bayer: Woltering, Knipprath – Byl (2), Fillgert (1), Weigelt (1), Kocevska, Müller (5), Bönighausen (1), Glankovicova (8), Schückler, Ahlgrimm (4), Steinbach (6), Meier (2).

(RP)
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