Handball Start ohne Vollstreckerin

Handball · Zum Einstieg in die Liga offenbaren die Elfen beim 30:34 gegen den FHC Frankfurt Verbesserungsmöglichkeiten in allen Bereichen: Im Angriff agieren sie zu zaghaft, in der Abwehr zeigen sie zu wenig starke Sequenzen.

 Ins Straucheln geraten: Rückkehrerin Nadine Krause (rotes Trikot) stand zum Spielstart nicht in der Anfangsformation der Elfen, avancierte aber zu erfolgreichsten Werferin der Leverkusenerinnen.

Ins Straucheln geraten: Rückkehrerin Nadine Krause (rotes Trikot) stand zum Spielstart nicht in der Anfangsformation der Elfen, avancierte aber zu erfolgreichsten Werferin der Leverkusenerinnen.

Foto: Uwe Miserius

Mit lautem Knall landete der Ball am Pfosten und sprang nach oben weg. Zwar war diese Szene nach Ablauf der Spielzeit nicht mehr wichtig für den Ausgang und überhaupt der einzige Fehlversuch beim Strafwurf.

Und doch war Anne Jochins Aluminiumtreffer symptomatisch für die Leistung von Bayers Handballerinnen beim 30:34 (12:17) gegen den FHC Frankfurt. Das Dilemma lässt sich gut mit einer Zahl ausdrücken: 25. So viele Würfe der Elfen landeten nicht im Gehäuse der Gäste — ein viel zu hoher Wert.

Damit zusammen hing ein anderes Manko im Leverkusener Angriffsspiel. "Wir hatten heute viele, die eher Spielmacherin sein wollten als Vollstreckerin", kritisierte Trainerin Renate Wolf trefflich.

Ein ums andere Mal ließen die Rückraumkräfte Möglichkeiten aus, aussichtsreich Richtung Kreis zu ziehen und zum Abschluss zu kommen. Stattdessen wurde wieder quer gespielt und wieder und wieder — ehe dann aus deutlich ungünstigerer Lage abgeschlossen wurde, was zum Teil die schlechte Abschlussquote erklärt.

Nicht nur der Rückraum, auch die Außen (von denen die blasse Leistung von Marlene Zapf angesichts ihrer Schulterprobleme noch am erklärlichsten war) wussten nicht zu überzeugen. Sie zogen zu oft Richtung Mitte und machten dort dann den Platz eng.

"Klasse, dass wir diesmal euer Konterspiel in den Griff bekommen haben", sagte der sichtlich zufriedene FHC-Coach Dietmar Schmidt in der Pressekonferenz nach der Partie. Was diesen Erfolg anging, durften seine Schützlinge indes einen Dank an die Elfen richten.

Die versuchten es mehrfach nach Ballgewinn mit einem lang und blind nach vorne geworfenen Ball, der nur der Hoffnung geschuldet sein konnte, eine Mitspielerin könne ihn mit viel, viel Glück noch erreichen. Diese fragwürdige Strategie ging denn auch nur einmal auf.

Mit dem nächsten Gegner Celle hat sich Wolf noch nicht beschäftigt und wird dies wohl auch erstmal nicht tun. Denn zunächst gilt es, diese schwache Partie aufzuarbeiten. Verbesserungspotenzial gibt es praktisch in allen Mannschaftsbereichen. Auch in der Abwehr, wo die wenigen starken Sequenzen sich als nicht ausreichend erwiesen gegen einen Gegner, der den Elfen im Heimspiel für gewöhnlich liegt. "Ihr kommt auch wieder dahin, wo ihr hinwollt und hingehört", meinte Schmidt überzeugt.

(kre)
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