Leichtathletik Stahl holt Bronze im Speerwurf

Leichtathletik · Als Linda Stahl vor ihrem sechsten und letzten Versuch von den finnischen Kampfrichtern ausgebremst wurde, weil die Speerwurfanlage zugunsten der 200-Meter-Halbfinals kurzzeitig gesperrt wurde, konnte die Leverkusenerin dies schon mit einem entspannten Lächeln quittieren.

Denn zu diesem Zeitpunkt, gegen 19.30 Uhr, wusste die Leverkusenerin bereits, dass sie die Bronzemedaille bei der EM in Helsinki sicher hatte. 63,69 Meter gleich im ersten Wurf bescherten Stahl das zweite internationale Edelmetall nach ihrem EM-Titel 2010 in Barcelona und ihrem Verein TSV Bayer 04 am dritten Tag der Titelkämpfe die erste Medaille. Es gewann die Ukrainerin Vira Rebryk (66,86 Meter) vor Christina Obergföll (LG Offenburg/65,12 Meter).

"Eine Medaille ist immer schön"

Beim ersten Saisonhöhepunkt, gleichzeitig Generalprobe für die Olympischen Spiele, gelang der 26-jährigen Stahl damit ihre zweitbeste Saisonleistung. Ein Auftritt, der umso höher zu bewerten ist, sieht man den so zähen und holprigen Verlauf des bisherigen Jahres. "Ich war froh, dass ich direkt einen guten ersten Wurf hatte. Natürlich freue ich mich, denn eine Medaille ist immer schön", sagte Stahl.

Eine solche Medaille versagt blieb ihrer Vereins- und Trainingskollegin Katharina Molitor. Nach Platz vier vor zwei Jahren reichte es für die 28-Jährige diesmal zu Rang fünf. 60,99 Meter aus dem zweiten Versuch standen am Ende zu Buche. Sie, die in diesem Jahr konstant um 63 Meter geworfen hat, hatte gestern wie schon in der Qualifikation am Mittwoch eine gewisse "Bremse" in ihrem Abwurf. "Ich kann mehr, weiß aber nicht genau, woran es heute gelegen hat", sagte sie. Mut machte ihr Paul-Heinz Wellmann, Geschäftsführer der Bayer-Leichtathleten: "Das ist schade für Katharina, aber sie kann bei Olympia ja wieder angreifen", sagte er.

(RP/rl)
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