Handball Sonnenbad statt Pokalfight
Das Halbfinal-Rückspiel von Bayers Handball-Damen fällt dem über Europa herrschenden Flugverbot zum Opfer.Die Verantwortlichen um Trainerin Renate Wolf genießen stattdessen die Sonne und suchen einen neuen Termin.
Ihren Sonntagnachmittag hatte sich Renate Wolf ganz anders vorgestellt. Statt in der Smidt-Arena verbrachte die Trainerin von Bayers Handballerinnen Stunden auf der heimischen Terrasse im Bergischen – und ließ bei strahlendem Sonnenschein ein wenig die Seele baumeln. Der Verband hatte das EHF-Pokal-Halbfinal-Rückspiel gegen Elda Prestigio bereits am Samstag abgesagt. Schuld an dieser Entscheidung war der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull, durch dessen Aschewolke der Flugverkehr in Europa weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Und mehr als 1800 Kilometer im Bus, also deutlich über 20 Stunden Fahrt von der Costa Blanca an den Rhein, hielten die Verantwortlichen bei der EHF zu Recht für nicht vertretbar.
Untätig blieb Wolf trotz der Absage und des dadurch freien Sonntags nicht. Wie schon am Samstag nach Erhalt der Nachricht aus dem Verbands-Hauptquartier in Wien telefonierte die Trainerin der Elfen auch gestern ohne Unterlass. Denn schließlich gilt es nun, möglichst schnell einen neuen Termin zu finden. Und der könnte sogar den Spielplan in der Bundesliga durcheinander bringen. Nach dem Viertelfinal-Hinspiel in der Meisterschaft am Mittwoch in Frankfurt/Oder würden die Leverkusenerinnen eigentlich schon am Sonntag die Brandenburgerinnen zum zweiten Duell empfangen.
Nun ist es möglich, dass an diesem Termin ein Team deutlich gehobenerer Klasse in der Smidt-Arena die Elfen herausfordert. "Das ist eine Option für die Austragung des Halbfinal-Rückspiels gegen Elda", sagt die Bayer-Trainerin. Mit der Verlegung der Partie kommt sie gut klar. So bleibt mehr Zeit für die Vorbereitung auf Frankfurt. "Ich hoffe nur, dass nun nicht allzu viele Fans vergeblich zur Halle gekommen sind", betont Wolf, während sie auf der Terrasse die Sonne genießt.
