Fußball Schnee, Eis und Regen beenden das Fußballjahr

Rhein-Wupper · Nachdem der Fußballkreis Köln Spiele am Wochenende abgesagt hat, haben Leverkusener und Leichlinger Klubs Winterpause – bis auf drei.

 Auch Schieds- und Linienrichter dürfen nun zumeist die Beine hochlegen, bevor es im Februar mit Fußball an Mittel- und Niederrhein weitergeht.

Auch Schieds- und Linienrichter dürfen nun zumeist die Beine hochlegen, bevor es im Februar mit Fußball an Mittel- und Niederrhein weitergeht.

Foto: Lammertz

Nachdem der Fußballkreis Köln Spiele am Wochenende abgesagt hat, haben Leverkusener und Leichlinger Klubs Winterpause — bis auf drei.

Beim Blick aus dem Fenster fühlt sich Wolfgang Jades gestern bestätigt. "Wir behalten unseren Rahmenterminkalender auch in den nächsten Jahren bei", kündigt der Vorsitzende des Fußballausschusses angesichts der Schneeflocken an. Heißt: Auch in den kommenden Saisons beginnen in seinem Fußballverband Niederrhein die Winterpausen Anfang Dezember und enden Ende Februar. Erst vor zwei Jahren wurde die spielfreie Zeit auf elf Wochen ausgedehnt. Das habe sich bewährt, sagt Jades.

Während das Ende des Fußballjahres durch die schneebedingten Absagen am Niederrhein schon voriges Wochenende eingeläutet wurde, dürfen nun auch die meisten Leverkusener Klubs, die dem Mittelrheinverband (FVM) angeschlossen sind, die Beine hochlegen. Gestern strich der Kreis Köln alle fürs kommende Wochenende geplanten Partien in seinem Zuständigkeitsbereich. Außer für Bundesligist Bayer 04 (Samstag gegen Hamburg, Mittwoch im Pokal gegen Wolfsburg) stehen somit nur noch für die Landesligisten VfL Leverkusen und den SV Bergfried Leverkusen am Sonntag Pflichttermine in diesem Jahr an (die für heute angesetzte Partie von Bergfried in Bergneustadt wurde abgesagt).

Dass am Mittelrhein somit in vielen Ligen wegen Schnee, Eis und Regen zwei Spieltage hintereinander gestrichen wurden, "macht mir keine Bedenken", sagt Rolf Thiel, Vorsitzender des FVM-Spielausschusses. Durch Nachholspiele in Englischen Wochen lasse sich der Spielplan gut wieder einrenken. Sprich: Im Frühjahr warten Partien unter der Woche auf die Vereine. Kein Problem, findet Thiel: "Die Mannschaften spielen doch lieber, als dass sie trainieren."

Ohnehin sei das Ausmaß der Spielabsagen nicht dramatisch. "Im Dezember 2010 war es viel schlimmer", erinnert Thiel. Damals wurden im November Partien vom Regen vom Spielplan gespült, bevor im Dezember Spiele wegen Eis aus dem Terminkalender rutschten. Während dies am Niederrhein zum Anlass genommen wurde, die Winterpause auszudehnen, beließen es die Verantwortlichen am Mittelrhein in dieser Spielzeit bei neun Wochen — für kommende Saison sind auch elf Wochen vorgesehen (Siehe Info-Kasten).

Wie Thiel bereitet der aktuelle Wintereinbruch auch seinem Kollegen am Niederrhein keine Bauchschmerzen. "Wir sind locker", sagt Jades, der auf fast 30 Jahre Erfahrung bauen kann. So sei zum Beispiel vor 27 Jahren alles viel schlimmer gewesen: "1985 konnten wir bis weit in den März nicht spielen — und brachten die Saison trotzdem pünktlich zu Ende", berichtet Jades.

Eine ernste Sache soll aber nicht durch den Schneefall in Vergessenheit geraten: Angesichts des gewaltsamen Todes eines Linienrichters in den Niederlanden war an Mittel- und Niederrhein eine Schweigeminute geplant, die nun den Spielabsagen zum Opfer fiel. Während laut Thiel im FVM nicht endgültig feststehe, ob sie nachgeholt werde, ist das Gedenken am Niederrhein nur verschoben, aber nicht aufgehoben. Jades: "Die Schweigeminute wird nachgeholt. So etwas ist ja nicht einfach aus der Welt. Es ist vielleicht gar nicht so schlecht, wenn wir diese Tat in ein paar Monaten noch mal zurück in die Köpfe holen."

(RP)
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