Reitsport Reit-Marathon auf dem Sieferhof

Reitsport · Von der Führzügelklasse bis zum S-Springen mit zwei Sternen: Die Witzheldener Reitertage bieten ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Programm – einschließlich einer Reiterparty.

 Hat 27 Pferde für die Reitertage gemeldet und will beim S**-Springen starten: Sönke Völker vom Reitsportteam Leichlingen-Witzhelden.

Hat 27 Pferde für die Reitertage gemeldet und will beim S**-Springen starten: Sönke Völker vom Reitsportteam Leichlingen-Witzhelden.

Foto: miserius (Archiv)

Von der Führzügelklasse bis zum S-Springen mit zwei Sternen: Die Witzheldener Reitertage bieten ein ebenso anspruchsvolles wie abwechslungsreiches Programm — einschließlich einer Reiterparty.

Es ist ein neuer Rekord: 37 Prüfungen hat das Reitsportteam Leichlingen-Witzhelden für sein großes Turnier ausgeschrieben — ein Marathon-Programm. Um das bewältigen zu können, starten die Prüfungen bereits heute mit einer Reitpferdeprüfung, am Abend soll der Auftakttag mit einer Kür-Dressurprüfung der Klasse L (ab 20 Uhr) stimmungsvoll unter Flutlicht auf dem Außenplatz enden.

37 Prüfungen ziehen entsprechend viele Teilnehmer an. Knapp 1200 Pferde wurden angemeldet, die Liste der Reiterinnen und Reiter umfasst knapp 25 Seiten. Einige Teilnehmer scheinen ihren kompletten Stall mitzubringen, wie beispielsweise Thomas Holz aus Emsdetten. Dort betreibt er einen großen Verkaufsstall. Und was ist eine bessere Werbung für seine Pferde als eine gute Präsentation auf einem Turnier? Sicherlich bringt der Verkaufsreiter nicht alle 55 genannten Pferde mit, aber vermutlich eine auffallend große Auswahl.

Holz interessiert sich wie andere Berufsreiter vor allem für die Prüfungen am Donnerstag, wenn Nachwuchspferde präsentiert werden: fein säuberlich eingeteilt in Prüfungen für vier- und fünfjährige Pferde sowie sechsjährige Talente. Da machen auch die beiden Ausbilder vom Witzheldener Sieferhof Sönke Völker und Franziska Zimmermann mit, die 27 beziehungsweise 29 Pferde genannt haben.

Ob Völker tatsächlich seine große Nachwuchshoffnung Visper's Creed satteln wird, konnte er Anfang der Woche noch nicht sagen. Mit dem Springpferd startete er zuletzt beim Bundeschampionat in Warendorf — dort allerdings wenig erfolgreich. Aber, betonte Sönke Völker, Visper's Creed sei nicht verkäuflich: "Der ist einfach zu gut."

Dafür waren die beiden Nachwuchsreiter des Reitsportteams Philip Houston und Paulina Holzknecht mit ihren Ponys Karwin und Carrie bei den Deutschen Jugendmeisterschaften Anfang des Monats im westfälischen Hünxe recht erfolgreich unterwegs, auch wenn es zu ganz vorderen Platzierungen nicht gereicht hat. Philip schaffte immerhin zwei Nullrunden, schied dann aber in der dritten Wertungsprüfung aus. Paulina landete in den ersten beiden Wertungsprüfungen der Ponydressurprüfung der Klasse L jeweils auf Platz neun und nach der abschließenden Kür auf Platz zehn.

Übrigens: Auf der Teilnehmerliste für die Witzheldener Reitertage fehlt ein prominenter Name aus der Reitsportszene: Andreas Kreuzer hat sich noch ganz kurzfristig angemeldet, und der Veranstalter weist einen solchen Reiter natürlich nicht ab — selbst wenn die Frist für Nennungen bereits abgelaufen ist. Andres Kreuzer, 21 Jahre alt, belegte im vergangenen Jahr den dritten Platz beim Großen Preis von Aachen mit dem Ausnahmepferd Chacco-Blue, dem angeblichen Lieblingshengst von Paul Schockemöhle — trotz Totilas. Inzwischen ist Andreas Kreuzer als Bereiter in den Stall des Bundestrainers Otto Becker gewechselt; Chacco-Blue ist im Juni gestorben.

Mit Pferden aus dem Stall Becker ist Kreuzer aber weiterhin so gut beritten, dass er zu den Favoriten der S**-Springprüfung mit Siegerrunde gehört, dem abschließenden Höhepunkt der Witzheldener Reitertage am Sonntag (ab 16.30 Uhr). Sönke Völker plant übrigens einen Start mit seinem Spitzenpferd Catbalou in dieser Prüfung.

(sg-)
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