Aus Den Vereinen Projekt zu Persönlichkeits-Entwicklung beim TSV

Leverkusen · Die Gefahr für die Schüler des Leverkusener Sportinternats ist groß, sich im Alltag als Getriebene zu fühlen. Schule bzw. Ausbildung und das tägliche Training füllen den Tag fast lückenlos aus, so dass nur wenig Zeit für Entspannung – und noch weniger Raum, mal darüber zu reflektieren, in welche Richtung das Leben gerade läuft und vor allem beruflich neben dem Sport mal laufen soll. An dieser Stelle will ein von der Bayer AG finanziertes Pilotprojekt des TSV Bayer 04 ansetzen. "Jung – aber nicht planlos" heißt es, und es will die duale Ausbildung der jungen Leistungssportler um den Bereich der individuellen Persönlichkeitsentwicklung bereichern.

 Im Rollenspiel von Coach Christiane Waller (2.v.r.) wird Anna Klink (Mitte) verdeutlicht, welche Anforderungen an ihr zerren. Hinten: TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen und Jürgen Beckmann, Sportkoordinator der Bayer AG.

Im Rollenspiel von Coach Christiane Waller (2.v.r.) wird Anna Klink (Mitte) verdeutlicht, welche Anforderungen an ihr zerren. Hinten: TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen und Jürgen Beckmann, Sportkoordinator der Bayer AG.

Foto: UM

Die Gefahr für die Schüler des Leverkusener Sportinternats ist groß, sich im Alltag als Getriebene zu fühlen. Schule bzw. Ausbildung und das tägliche Training füllen den Tag fast lückenlos aus, so dass nur wenig Zeit für Entspannung — und noch weniger Raum, mal darüber zu reflektieren, in welche Richtung das Leben gerade läuft und vor allem beruflich neben dem Sport mal laufen soll. An dieser Stelle will ein von der Bayer AG finanziertes Pilotprojekt des TSV Bayer 04 ansetzen. "Jung — aber nicht planlos" heißt es, und es will die duale Ausbildung der jungen Leistungssportler um den Bereich der individuellen Persönlichkeitsentwicklung bereichern.

"Wir geben am Standort Leverkusen keinen Leistungskatalog vor, in den die Nachwuchssportler passen müssen, wir wollen vielmehr ganz speziell auf jeden einzelnen eingehen und ihn fördern", sagt TSV-Geschäftsführerin Anne Wingchen. Das verkürzte G 8-Abitur, Stress, Erwartungsdruck, Zeitmanagement — dies sind alles Themen, die naturgemäß im Alltag eines jungen Leistungssportlers anfallen. Einer externer und damit neutraler Coach — Christiane Waller — arbeitet mit ausgewählten Sportlern in Gruppen- und — wahlweise — anschließenden Einzelsitzungen diese Probleme und Belastungen auf und will Wege und Methoden aufzeigen, damit umzugehen. "Es geht um Selbstreflexion, um das Hineinversetzen in andere, um seine Themen auch bestmöglich kommunizieren zu können", sagt Waller.

Fußball-Torhüterin Anna Klink (18) und Behindertensportler Felix Streng (18) gehören zu den zwölf Jugendlichen, die bereits eines der beiden realisierten Coachings durchlaufen haben. "Es ist hilft schon, zu lernen, wo ich meinen Fokus setzen muss", sagt Streng. Die ausgewählten Kandidaten für dieses Angebot haben ihren Schulabschluss in Sichtweite und sollen so auch bei der Planung ihrer beruflichen Karriere unterstützt werden. "Es war ein Baustein, der uns in der Förderung so noch gefehlt hat", sagt Internatsleiter Jens Schmidt. Wingchen kündigte an, im Herbst ein ähnliches Angebot auch für Trainer und Internatspädagogen auf die Beine zu stellen.

(RP)
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