Lokalsport Potsdam reicht eine Lücke im Bayer-Bollwerk

Leverkusen · Gegen den Tabellenführer lieferten sich die Bundesliga-Fußballerinnen eine Abwehrschlacht, die allerdings 0:1 verloren ging.

Einmal noch müssen Bayers Fußballerinnen ran - am Sonntag um 14 Uhr in Freiburg - und dann geht es in die Winterpause. Das heißt auch: Es gibt in diesem Jahr nur noch eine Chance, das bisher triste Tabellenbild positiv zu beeinflussen. Mindestens ein Remis müsste her, um rechtzeitig vor der Winterpause den vorletzten Platz zu verlassen und noch auf einen Rang über dem Strich zu klettern. Das wird nicht einfach. Das Treffen mit Freiburg ist das dritte Spiel gegen eines der aktuellen Top-Teams binnen acht Tagen.

Bislang ist die Ausbeute der Englischen Woche für das Team von Trainer Thomas Obliers mager. Immerhin: Dem herben 1:5 gegen die SGS Essen ließen die Leverkusenerinnen einen deutlich besseren Auftritt beim Tabellenführer Turbine Potsdam folgen. Obwohl der Favorit das Spiel machte, konnten die Gäste vom Rhein für sich reklamieren, unglücklich verloren zu haben. Dieses Recht haben sie sich nicht nur mit dem knappen Resultat (0:1 aus Bayer-Sicht) verdient, sondern auch mit einer starken Abwehrleistung.

Trotz klarer Feldüberlegenheit waren eindeutige Chancen für Turbine Mangelware - und nicht nur die Schreiber des Potsdamer Live-Tickers verzweifelten angesichts der vielbeinigen Leverkusener Defensive. Tief stehend erwartete das Bollwerk um Abwehrchefin Annike Krahn die Angriffe des Favoriten - und konnten diese meist schon relativ früh zunichte machen. Dass dem Star-Ensemble neben dem Treffer von Felicitas Rauch (38.) nicht viel gelang, ist auch ein Verdienst einer überzeugenden Defensive.

Nur ein Gegentor beim Meisterschaftsanwärter darf als Erfolg gewertet werden. Allerdings nutzt diese Bilanz nicht viel, wenn offensiv so gut wie nichts gelingen will. Wenn Bayer einmal gefährlich war, dann meist durch schnelles Umschaltspiel oder Standards. So war es auch bei der mit Abstand besten Chance für die Gäste: In der 15. Minute zielte Merle Barth nach einem flach und scharf hereingetreteten Freistoß nicht genau genug. Ihr Schuss wurde auf der Linie geblockt - eine von gleich zwei Situationen, in denen Feldspielerinnen für die Ex-Leverkusenerin Lisa Schmitz im Tor in höchster Not retten mussten.

Potsdams Keeperin stand gegen ihren früheren Verein kurz vor Abpfiff im Mittelpunkt, als sie und Bayers Rachel Rinast nach einem unglücklichen Zusammenstoß im Strafraum minutenlang behandelt werden mussten. Dieser schlecht getimte Einsatz stand symptomatisch für einige missratene Angriffsversuche, bei denen nicht viel fehlte, die aber erfolglos blieben.

Bayer: Klink - Kempe, Barth, Krahn, Rinast (90. Ludwig) - T. Knaak, Hegering, R. Knaak, Schwab - Petzelberger, Csiszár (81. Widak).

(RP)
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