Fußball Pikante Partie der Stadtrivalen

Was haben sie gelitten, die Fußballer des Bezirksligisten SC Leichlingen. Auf der Asche saßen und lagen sie nach dem Schlusspfiff. Das Aus im Kreispokal nach bravourösem Kampf gegen den Verbandsligisten Union Solingen (wir berichteten) machte dem Team von Trainer Frank Kremer doppelt zu schaffen.

 Union hatte in Wolfsburg alles im Griff.

Union hatte in Wolfsburg alles im Griff.

Foto: AP, AP

Enttäuschung war sicher auch dabei. Vor allem aber befanden sich die Spieler nach 120 Minuten am Ende ihrer Kräfte. Schon während der Partie plagten etwa Daniel Babic mehrfach Wadenkrämpfe. Zeit zum Verschnaufen bleibt nicht. Denn am Sonntag steht eine Partie auf dem Programm, der im Umfeld des SCL eine noch höhere Wertigkeit zugeordnet wird. Die Leichlinger empfangen in der Meisterschaft zum Derby den VfL Witzhelden (Sonntag, 15 Uhr, Balker Aue).

Da zählt auch eine Verlängerung im Pokal nicht als Ausrede für den Fall einer Niederlage. "Das ist ein besonderes Spiel für Leichlingen. Leider gehen wir jetzt personell ziemlich am Stock, da sich Andreas Schäfer verletzt hat und der Rest heftige zwei Stunden in den Beinen hat. Aber wir werden dennoch alles versuchen", kündigt Kremer an. Für zusätzliche Motivation sorgt die Ankündigung, dass nach der Partie ein Gespräch zwischen der Mannschaft und dem SCL-Vorsitzenden Willi Jakobs stattfinden soll, der bereits bei den Begegnungen am Sonntag und Dienstag wieder am Platz gesichtet wurde.

Christian Hausmann ist der Verweis auf die Leichlinger Belastung unter der Woche gar nicht recht. "Am liebsten wäre mir, meine Mannschaft wüsste gar nichts davon", sagt er sogar. Er möchte gar nicht erst Gefahr laufen, dass auch nur einer seiner Akteure den SCL nun auf die leichte Schulter nimmt. "Wenn wir nicht 100 Prozent geben, wird das nicht reichen. Wir müssen hochkonzentriert in das Spiel gehen", fordert der Ex-Profi.

Bei einer Führung könne auch eine ausgelaugte Mannschaft wieder neue Kräfte entwickeln — zumal das Derby sicher wieder für eine ordentliche Kulisse sorgen werde. Mit 300 bis 350 Zuschauern rechnet Hausmann wenigstens — darunter ein großer Teil Fans des VfL.

Die Witzheldener haben nicht vergessen, dass Jakobs sie angesichts der vielen Ex-SCLer zu Beginn der Saison leicht provozierend "Leichlingen II" genannt hat. Schon im Hinspiel machten sie schwer Dampf gegen den Lokalrivalen, dessen Vorsitzender nach der Trennung von Coach Ralph Betzel als Interimstrainer fungierte. Aber trotz drückender Überlegenheit traf der VfL das Tor nicht. Das soll am Sonntag anders sein.

Zumindest hat sich dies sich Arne Thelen vorgenommen. Der Ex-Leichlinger ist Witzheldens Torjäger und hätte sicher seine helle Freude an dem einen oder anderen Treffer an alter Wirkungsstätte. Und Hausmann, dessen Erinnerungen an die Zeit beim SCL wenig positiv sind, wäre sicher ebenfalls davon angetan.

(RP)
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