Lokalsport Paralympics-Schwimmer starten in die WM-Saison
Leverkusen · Mit den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Remscheid steht für die Schwimmer des TSV Bayer bis morgen der erste nationale Höhepunkt nach den Paralympics an. Im Fokus wird vor allem der 18-jährige Behindertensportler Hannes Schürmann stehen, der es überraschend nach Rio geschafft hatte und dort über 100 Meter Freistil persönliche Bestleistung schwimmen konnte.
"Da er berufsbedingt keinen Urlaub machen konnte, hat er das Training fast nahtlos wieder aufgenommen", sagt Trainerin Marion Haas-Faller. Neu ist trotzdem einiges: Bei der SG Bayer gibt es ab Januar in Wuppertal eine inklusive Trainingsgruppe. Dort trainiert Schürmann bereits mit nichtbehinderten Spitzenschwimmern des Vereins. Haas-Faller passt die Trainingspläne dementsprechend an, damit er die Hauptserien mitschwimmen kann. "Die Trainingsergebnisse sind gut, jetzt sind wir auf den Wettkampf gespannt", fügt sie an.
Tobias Pollap, der zweite Rio-Starter, hatte nach den Spielen eine Pause eingelegt und ist erst seit drei Wochen wieder im Training. "Er ist auf vier Strecken gemeldet, wo er Chancen auf das kleine Finale hat, aber er geht ohne große Erwartungen heran", sagt Haas-Faller über den 30-Jährigen, der in Rio über 100 Meter Freistil als Siebter deutschen Rekord schwamm und über 200 Meter Lagen Sechster wurde. Während Sebastian Iwanow nicht an den Start gehen wird, weil er sich aktuell auf seinen Studienabschluss konzentriert, ist in Vera Thamm eine weitere paralympicserfahrene Athletin am Start, die Anfang des Jahres mit dem Leistungssport aufgehört hat. "Sie wird die Wettkämpfe in NRW schwimmen", sagt Haas-Faller.
Von den jungen Athleten wie Taliso Engel, der jetzt im C-Kader der Nationalmannschaft ist, Jannis Katirtzis und Maurice Wetekam, erhofft sich die Trainerin die ein oder andere Bestzeit: "Schließlich haben alle fleißig trainiert." Bastian Fontayne wird aufgrund einer Rippenprellung nicht starten können. Höhepunkt der nun beginnenden Saison ist die WM 2017 in Mexiko-City.
