Fußball Obliers' Warnung verhallt bei den Spielerinnen ungehört

Leverkusen · Es gab da diese eine Sache, vor der Thomas Obliers im Vorfeld ganz explizit gewarnt hatte. Doch Bayers Fußballerinnen scheinen ihrem Coach irgendwie nicht gut genug zugehört zu haben. Denn obwohl dieser bei gegnerischen Standardsituationen um höchste Konzentration gebeten hatte, stach bei der Leverkusener 0:2-Pleite im Grünwalder Stadion der beste Trumpf des Gastgebers FC Bayern.

Nach einem Freistoß der Münchnerinnen auf Höhe der Mittellinie ließ die Bayer-Defensive einen gefährlichen Kopfball auf das Tor von Lisa Schmitz zu, die den Ball nur noch an die Latte lenken konnte. Den Abpraller verwertete Bayerns lange Stürmerin Sarah Hagen (32.). Diese Szene vereinte die beiden einzigen Torschüsse der Gastgeber, die auch bei den Spielanteilen klar das Nachsehen hatten.

Das bedeutete allerdings im Umkehrschluss nicht, dass Bayer 04 drückend überlegen war. Denn dazu machte die Obliers-Elf zu wenig aus ihrem Ballbesitz und verpasste entweder das letzte Anspiel oder einen brauchbaren Abschluss. "Wir haben das Spiel bestimmt, waren aber vor dem Sechzehner nicht zwingend genug", kritisierte der Trainer. Obliers musste mit ansehen, wie mangelnde Durchschlagskraft und Genauigkeit im Angriff sich nach der Pause mit einem weiteren bereits bekannten Problem seiner Spielerinnen kombinierten: zu viel Offensivdrang. Ungestüm und damit letztlich unclever drängten die Leverkusenerinnen auf den Ausgleich – und fingen sich prompt einige Konter, von denen Hagen einen erfolgreich abschloss und damit für die Entscheidung sorgte (71.).

Bayer 04 Schmitz – Claassen, Ewers, Prießen, Simon – Weber (64. Panfil), Hendrich, Petzelberger (73. R. Knaak) – Kerschowski, El-Kassem (73. Beck), T. Knaak.

(kre)
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