Basketball Notfalls die Lizenz abgeben

Die Zukunft der Bayer Giants ist weiter offen. Manager Otto Reintjes plant derzeit dreigleisig. Doch die Zeit drängt: Spätestens am 15. März muss der Lizenzantrag für die neue Saison bei der Basketball-Liga (BBL) vorliegen.

 Der Leverkusener Nate Fox.

Der Leverkusener Nate Fox.

Foto: Uwe Miserius

Die Basketball-Bundesliga macht eine Woche Pause. Das Treffen der besten Akteure aus dem Norden gegen die ausgesuchten Spieler des Südens sorgt aber dennoch dafür, dass die Fans nicht auf den rasanten Hallensport verzichten müssen. In der Mannheimer SAP-Arena beim so genannten Allstar-Day machen zwei Leverkusener mit: Nate Fox im Nord-Team und Brendan Winters beim Wettbewerb um den besten Dreier-Schützen. "Das ist natürlich in erster Linie ein großes Spektakel", beschreibt Bayers Manager Otto Reintjes die alljährliche, durchaus beliebte Veranstaltung. Reintjes selbst ist in dienstlicher Mission in Mannheim, zur Präsidiumssitzung der BBL GmbH, dessen Vizepräsident er gleichzeitig ist.

Gipfeltreffen der Manager

Das Gipfeltreffen in Mannheim nutzen die Manager der Gesellschaft, die den Basketball-Profisport in Deutschland organisiert, um über solche Fragen zu diskutieren und zu entscheiden wie einen Ausbildungsfonds für Nachwuchsspieler, über neue Mediensysteme zur Darstellung der Basketball-Bundesliga (Internet), über eine neue Formulierung eines Grundlagenvertrages mit dem Deutschen Basketball Bund, aber auch darüber, wie man mit einer neuen Spielergewerkschaft namens "Sp.in" umgehen will.

Die "Sp.in", dessen Sprecher der ehemalige Basketballprofi Walter Palmer ist, hat die Führung der Basketball-Bundesliga sowie alle Vereine der BBL zu Tarifgesprächen über die Situation des nationalen Profi-Basketballs aufgefordert. Die BBL selbst ist sich noch nicht einmal im Klaren darüber, ob sie die "Sp.in" überhaupt anerkennen will. Reintjes: "Ich meine, dass die Spieler ihre Interessen bereits über ihre Agenten wahren. Eine Spielergewerkschaft brauchen wir nicht."

Die Gewerkschaft mit ihren angeblich 120 Mitgliedern sieht das natürlich anders und verlangt Mitspracherechte bei der Spielplanfestlegung, einheitliche Arbeitsverträge, eine bessere Nachwuchsförderung, die Erhöhung der Zahl deutscher Spieler in der BBL und einheitliche medizinische Untersuchungen. Bei den existenziellen Problemen, die aktuell beispielsweise die beiden Traditionsvereine Leverkusen oder Gießen plagen, scheinen solche Forderungen geradezu absurd.

In Leverkusen plant man derzeit dreigleisig. Gesetzt den Fall, doch noch einen Sponsor zu finden, um den Fortbestand des Bundesliga-Basketballs in Leverkusen zu sichern, liegen fertige Pläne zur Gründung einer Basketball-GmbH in der Schublade.

Die zweite Möglichkeit: ein Wechsel nach Düsseldorf. Auch diese Variante wurde bereits in mehreren Gesprächen diskutiert, wobei die Bundesliga-Lizenz und Teile des Managements nach Düsseldorf gingen, die Nachwuchsarbeit aber weiter in Leverkusen betrieben werden würde.

Arbeitsplätze in Gefahr

Letztlich muss aber auch über den dritten Weg nachgedacht werden, nämlich die Rückgabe der Lizenz. Das hätte beispielsweise auch persönliche Konsequenzen für einige Mitarbeiter, die ihre Arbeitsplätze im Office-Bereich der Basketballer, immerhin sechs an der Zahl, verlieren würden. "Noch ist alles völlig offen", signalisiert Reintjes. Aber die entscheidenden Termine rücken näher: Spätestens am 15. März muss der Lizenzantrag für die neue Saison bei der BBL vorliegen.

(RP)
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