Lokalsport Neues Jahr, alte Probleme

Leichlingen · Morgen spielt der Handball-Drittligist Leichlinger TV in Langenfeld. Der Aufsteiger ist zwar letzter in der Tabelle, aber keineswegs ein zu unterschätzender Gegner für den amtierenden Meister.

Kurz fiel sie aus, die Wintervorbereitung des Leichlinger TV. Wenn der Handball-Drittligist morgen (17.30 Uhr, Halle Konrad-Adenauer-Gymnasium) zum Rückrundenauftakt bei der SG Langenfeld antritt, ist das erste Training des neuen Jahres gerade mal acht Tage her. Ein Problem? Vielleicht. Aber echte Alternativen blieben den "Pirates" nicht. Mal wieder.

Die nackten Zahlen sprechen für sich: "Am Dienstag waren vier Feldspieler beim Training. Da können wir nicht wirklich Handball spielen", berichtet Trainer-Manager Frank Lorenzet. Er betonte dabei nicht zum ersten Mal in dieser Saison, dass er so "ein personelles Debakel" in seiner langen Handball-Laufbahn noch nie erlebt hätte.

Die Probleme aus dem alten Jahr gelten auch im neuen: In der Vorbereitungen fielen Ousse Lajnef, Tim Hilger, Karol Zechmeister, David Kreckler und Damian Bungart zwischenzeitlich oder komplett aus. Wer in Langenfeld spielen kann, ist bei fast allen Genannten offen. Lediglich der lange Ausfall von Keeper Bungart steht nach seinem Bandscheibenvorfall seit einigen Tagen fest. "Wenn du dann eine zweite Mannschaft in der Kreisklasse und keine A-Jugend besitzt, sind dir eben die Hände gebunden", registriert Lorenzet trocken.

Für Leichlingens einzigen Winterneuzugang Christian Mergner kommen die erneuten personellen Probleme besonders unpassend. Ihn holte der LTV für Henning Padeken, den laut Lorenzet "besten und konstantesten" Spieler der Hinrunde, ins Team. Für die Rückrunde steht er indes nicht mehr zur Verfügung, weil er seinen lang geplanten Auslandsaufenthalt in Australien antritt. Wirklich eingewöhnen kann sich der aus Düsseldorf gekommene Kreisläufer nicht. "Für ihn als Neuling in unserem Team wird es noch einmal schwerer, seine Leistung abzuliefern", sagt auch Leichlingens Coach. Trotz aller Probleme sind die Rollen vor dem Spiel gegen den Nachbarn und Aufsteiger klar verteilt: Die SGL von Trainer Dennis Werkmeister hat abgesehen von zwei Siegen und einem Remis bislang alle Partien verloren und schaut vom Tabellenende auf seine Konkurrenten.

Das Hinspiel im Smidt-Forum endete deutlich 39:28. Die auf dem Papier klare Unterlegenheit der Gastgeber ist aber zugleich deren Chance. Immerhin kegelten die Langenfelder vor Saisonbeginn beispielsweise Zweitligist TuSem Essen aus dem DHB-Pokal. Der kommende Gegner ist also nicht zu unterschätzen für den amtierenden Meister der dritten Liga. Die routinierte Leichlinger Mannschaft muss in Tim Menzlaff vorrangig einen ehemaligen Mannschaftskameraden in den Griff bekommen. Der Hüne ist die Langenfelder Lebensversicherung - und mit 87 Toren siebtbester Werfer der Liga.

Schwung geben könnten hingegen die positiven Nachrichten der vergangenen Tage: Der LTV verlängerte die Verträge seiner Linkshänder David Kreckler (um zwei Jahre) und Carsten Lange (um ein Jahr). "Die beiden gehören längst zu unserem Inventar. Das Alter spielt für mich keine Rolle", sagt Lorenzet mit Blick auf seine beiden Routiniers (34 und 35). Auch die Verpflichtung von Hendrik Rachow, der im Sommer von Regionalligist Opladen kommen wird, gaben die Leichlinger bekannt.

Der LTV geht als Tabellenvierter in das neue Jahr (21:9 Punkte), hinter dem Longericher SC Köln (25:5), Eintracht Hagen (27:3) und dem Neusser HV (29:1). Nur einen Punkt hinter Leichlingen liegt Bayer Dormagen.

(mol-)
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