Lokalsport Nationalspielerin Rode fehlt den Elfen bis zum Saisonende

Leverkusen · Das Jahresende 2017 haben sich die drei deutschen Nationalspielerinnen im Kader von Bayers Handballerinnen wohl anders vorgestellt. Keeperin Katja Kramarczyk und Kreisläuferin Jennifer Karolius scheiterten mit dem DHB-Team bei der Heim-WM überraschend früh im Achtelfinale. Gar nicht erst in den Turnierkader hatte es Jennifer Rode geschafft. Diese Enttäuschung wurde jedoch zur Nebensache, denn sie zog sich nun einen Kreuzbandriss zu und wird dem Bundesligisten für den Rest der Saison fehlen.

Der Wiedereinstieg in die Meisterschaft am heutigen Samstag mit dem schweren Spiel bei TuS Metzingen wird für die Elfen somit zum Experimentierfeld, wie das ohnehin bisweilen lahmende Offensivspiel ohne die beste Torjägerin (27 Treffer) funktionieren kann. "Das ist ein schwerer Verlust. Jetzt müssen andere mehr Verantwortung übernehmen", betont Trainerin Renate Wolf. Eine echte Chance könnte Rodes Ausfall für die Niederländerin Anouk van de Wiel bedeuten, die mit erheblich mehr Spielzeit rechnen darf.

Rode fehlt aber nicht nur als Torschützin vom Dienst, sondern auch als Führungsfigur. Hier könnten erfahrene Spielerinnen wie Zivile Jurgutyte oder Sally Potocki die Lücke füllen - und die beiden Nationalmannschaftskolleginnen der Verletzten, die bereits operiert wurde. Dabei wird entscheidend sein, wie Kramarczyk und Karolius die Enttäuschung des frühen Ausscheidens bei dem Turnier im eigenen Land verkraften. Zur Leistung der DHB-Auswahl mochte Wolf sich als Außenstehende nicht äußern, bemerkte nur trefflich, dass mit dem Abschneiden wohl niemand zufrieden sein wird.

Heute kommt es für die beiden Leverkusener Nationalspielerinnen zu einem Wiedersehen mit ihren Metzinger Auswahl-Kolleginnen Julia Behnke und Ex-Elfe Anna Loerper. Auch Marlene Zapf und Annika Ingenpaß trugen einst das Bayer-Trikot.

Schon vor Rodes Verletzung mussten sich die Gäste vom Rhein bei diesem Kräftemessen mit der Außenseiterrolle begnügen. Einfacher ist die Aufgabe durch den Ausfall nicht geworden. Aber über ihre starke Verteidigung haben die Elfen in dieser Saison schon bewiesen, auch klaren Favoriten Probleme bereiten zu können. Die Defensive sieht auch Wolf als Schlüssel. Darauf, dass ihr Team mit 119 die wenigsten Gegentore erzielt hat, bildet sich die Trainerin jedoch nicht viel ein. Denn umgekehrt trafen ihre Leverkusenerinnen selbst nur 134 mal - weniger Tore stehen nur für die beiden noch sieglosen Teams Bensheim/Auerbach und Rödertal in der Bilanz. Dieses Zahlenspiel zeigte sich auch in manchem Treffen mit Top-Teams, wo eine zu schwache Offensive mit der starken Leistung in der Verteidigung nicht Schritt halten konnte und eine mögliche Überraschung verpasst wurde.

(kre)
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