Handball Mit Trotz gen Osten
Mit einer Vier-Tore-Hypothek fahren die Leverkusener Handball-Frauen heute nach Leipzig zur zweiten Partie der Vorschlussrunde. Bei einer derart kleinen Chance aufs Finale herrscht das Prinzip Hoffnung.
Sinnigerweise genau um zwölf macht sich die Leverkusener Reisegruppe heute Mittag auf in den Osten – Abfahrt zum Showdown. Die Mission: Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft der Handball-Frauen sicherstellen trotz widriger Voraussetzungen. Fakt ist: In der Vorschlussrunde zwischen Bayer und dem HC Leipzig ist mit dem Hinspiel erst mal die erste Halbzeit absolviert. Gefühlte Lage: Die Leverkusenerinnen sind nach dem 30:34 gegen die Sächsinnen in der Haberland-Halle noch viel mehr zum Außenseiter geworden, als sie es zuvor schon waren.
Aufgeben aber gilt nicht, ehe die zweite Partie am Sonntag (15 Uhr) in Leipzig gespielt ist. „Wir wollen die noch richtig dolle ärgern“, betont Bayers Teammanagerin Tessa Wienstroer, und das klingt nicht so dahergesagt. Schließlich hatte auch Trainerin Renate Wolf direkt nach dem ersten Treffen am vergangenen Wochenende versprochen, dass ihr Team den Ostdeutschen noch einen „großen Kampf“ liefern werde. „Wir haben zwar diese Hypothek von vier Toren, aber wir sind gut vorbereitet“, sagt sie.
Es kann nur das Prinzip Hoffnung sein, auf das Bayer jetzt baut. Natürlich sind die Leverkusenerinnen nach wie vor dem frischgebackenen Pokalsieger personell unterlegen und natürlich ist die Saison gerade zum Ende nicht so verlaufen, wie es sich Trainer und Spielerinnen gewünscht hätten. Trotzdem bekräftigt auch die nach wie vor verletzte Spielmacherin Heike Ahlgrimm, die heute mit in den Bus steigt, noch einmal: „Eine Chance ist immer da. Die Mannschaft ist heiß darauf, den Titel zu gewinnen, und sie wird sicher alles versuchen.“ Wolf wird mit der gleichen Aufstellung wie am letzten Samstag spielen können, auch wenn sich Yvonne Fillgert zur Zeit noch mit einer Erkältung herumschlägt. „Ich habe ja keine großen personellen Alternativen“, stellt Wolf fest. Sie weiß, dass der Finaleinzug nur mit einer überragenden Leistung, gepaart mit reichlich Glück, möglich sein wird.
15 einsetzbare Spielerinnen nimmt Wolf heute mit, dazu kommt das Funktionsteam (Trainerin, Assistentin, Andreas Thiel als Torwart-Trainer, Teambetreuerin, zwei Physiotherapeutinnen). Und der neue Abteilungsleiter Roland Nasse fährt auch mit.