Basketball Misstöne bei der Union

Die guten Testspielergebnisse gegen Bielefeld und Brauweiler der Opladener Zweitliga-Basketballerinnen können den schmerzlichen Abgang von Flügel-Ass Jacky Ciompala nicht überdecken. Alternativen sind nicht in Sicht.

Große Ziele wollte Markus Pohle nach dem verpassten Aufstieg in dieser Spielzeit mit Union Opladen anstreben. „Alle müssen an einem Strang ziehen, wenn es diese Saison für den großen Wurf reichen soll“, hatte der Trainer des Basketball-Zweitligameisters unmittelbar nach dem bitteren ungewollten Klassenerhalt gefordert. In Kirsten Kröger (Rentrop Bonn), Julia Kleen (Quakenbrück) und Rückkehrerin Nina Kuczmann wurden drei Neuzugänge präsentiert, um einen erneuten Anlauf in Richtung Oberhaus zu starten. Einen Monat vor dem Meisterschaftsstart bei Phoenix Hagen aber bekam das „Unternehmen Aufstieg“ nun einen empfindlichen Knacks.

Flügel-Ass Jacky Ciompala wird den Verein verlassen, um sich in Zukunft verstärkt ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin zu widmen. Für den Coach, der die 19-jährige fest eingeplant hatte, ist das nicht nur sportlich eine herbe Enttäuschung. „Das ärgert mich kolossal“, schimpft Pohle, der nach mehreren intensiven Gesprächsrunden vom Verbleib der Spielerin überzeugt war. „So kurz vor dem Beginn der Saison bekommen wir keinen Ersatz mehr, erst recht keinen gleichwertigen“, meint der Trainer frustriert, „ich habe ganz fest auf Jacky gebaut und mich daher auch um keinerlei Alternativen bemüht.“ Die Frage nach möglicher Rückkehr seiner Topscorerin beantwortet Pohle mit einem klaren Nein. „Leute, auf die ich mich nicht verlassen kann, brauchen wir hier in Zukunft nicht.“

Auch der Rest der Mannschaft reagierte auf den nach Sarah Heinen (BBZ Leverkusen) zweiten Abgang aus der Erfolgsmannschaft des Vorjahres enttäuscht. „Was zwischen Jacky und dem Trainer vorgefallen ist, können wir nicht beurteilen, für das Team ist ihr Weggang sportlich wie menschlich ein Riesenverlust“, kommentiert Kapitän Mareike Nettersheim den Abgang der ehemaligen Nummer 12. Angesichts der personellen Entwicklung sind die zuletzt guten Testspielleistungen nur ein schwacher Trost. Zudem erscheinen die Siege über Ligakonkurrent TSVE Bielefeld (80:60) und den Oberligisten TuS Brauweiler (101:30) als ein Muster ohne großen Wert. In Mayte Thimm und Kirsten Kröger fehlten zwei Center, in Brauweiler zudem Jana Meyer. Mut machen dagegen die Neuerwerbungen Kleen und Kuczmann, für die der Coach ein Sonderlob parat hatte. „Beide haben sich bereits super integriert.“ Die umfasst derzeit nur neun Akteure. Neben den zwei Abgängen wird in Saskia Schäfer mindestens bis zum Ende der Hinrunde ein weiterer Mosaikstein aus dem Erfolgsgebilde des Meisterjahres fehlen, die Aufbauspielerin reiste in die USA.

(RP)
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