Handball LTV verpasst die Überraschung

Leverkusen · Die LTV-Handballer bleiben beim 26:28 gegen Dormagen zum dritten Mal in Folge ohne Sieg.

Handball: LTV verpasst die Überraschung
Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Eines war dem Gästetrainer wichtig: die Erklärung, warum er vier Sekunden vor Ende eine Auszeit genommen hatte, obwohl sein TSV Bayer Dormagen quasi uneinholbar mit zwei Toren führte. "So etwas wirkt ja provozierend", sagte Jörg Bohrmann.

Aber so sei das nicht gewesen. Vielmehr hätten ihn seine Augen im Stich gelassen, beteuerte der 45-Jährige, bevor sein Team und die Leichlinger friedlich auseinander. "Ich habe auf der Anzeigetafel gelesen, dass noch 30 Sekunden zu spielen sind."

Es war die Schlusspointe unter ein gutes und intensives Spiel, das dem TSV einen 28:26-(15:11)-Sieg und damit weitere gute Argumente für die Rückkehr in die Zweite Liga einbrachte. Während der LTV im ausverkauften Smidt-Forum anfangs eine Reihe Fehler einbaute, hatten die Gäste wenig Probleme, ihre Vormachtstellung in der Liga mehr und mehr herauszukehren. "Leichlingen hat uns alles abverlangt. Es war viel Härte im Spiel, aber es ist alles im Rahmen geblieben", sagte Bohrmann angesichts ein paar Nickeligkeiten. Auch sein Gegenüber fand lobende Worte für die Partie: "Dormagen war das stärkste Team, das sich hier in dieser Saison vorgestellt hat", meinte Maik Pallach.

Dass er als Spielertrainer beim LTV firmiert, darauf wäre am Freitag wohl kein Außenstehender gekommen. Obwohl Pallach nicht zum Einsatz kam, übernahm ein alter Bekannter das Coaching: Als wäre er nie weg gewesen, gab Manager Frank Lorenzet lautstark und wild gestikulierend die Kommandos und nahm die taktischen Umstellungen vor. So dirigierte er den LTV an den Rande eines Punktgewinns.

Denn trotz eines Sieben-Tore-Rückstands kurz nach der Pause bohrte sich der LTV zurück ins Geschehen. Der gut aufgelegte Torwart Jürgen Suppanschitz und das enorm zupackende Wesen von Abwehrchef Felix Janssen legten die Basis, dass ihr große Wille die Leichlinger wieder heranbrachte. Nur zwei Tore fehlten ihnen noch, als Janssen in der 56. Minute seine dritte Zeitstrafe kassierte und Dormagen in der Folge vorentscheidend auf 28:24 davonzog. Trotz der dritten sieglosen Partie in Folge zog Pallach am Ende aber ein positives Fazit: "Wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Um ein Team wie Dormagen zu schlagen, müssen halt ein paar Mechanismen mehr greifen."

LTV Suppanschitz, Ferne (21. bis 23.) — Reinarz (6), Menzlaff (6), Kreckler (5/3), Schneider (4), Lajnef (3), Janssen (2), Born, Schumacher, Munkel.

(RP)
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