Handball LTV startet Bau der VIP-Loge
Handball · Die Drittliga-Handballer des Leichlinger TV haben die Namensrechte ihrer Spielstätte an das Leverkusener Einrichtungsunternehmen Smidt verkauft. Mit dem Erlös wird ab kommender Woche der Bau der Loge realisiert.
Die Gerüste an der Sporthalle täuschen. Sie gehören zur laufenden, rund 160 000 Euro teuren Dachsanierung und haben nichts mit dem Vorhaben zu tun, das der Leichlinger TV für seine Spielstätte plant. Auch der will eine Baustelle Am Hammer einrichten und eine Investition sechsstelliger Größenordnung tätigen. Ab nächster Woche soll die VIP-Loge Gestalt annehmen, in der künftig Vereine und Unternehmen Tagungen, Seminare und Veranstaltungen abhalten können. Bauherr ist die "Pima GmbH", über die sich die LTV-Handballer vermarkten.
Kosten: rund 400 000 Euro
Etwa 400 000 Euro lassen sich deren Verantwortliche um Frank Lorenzet, der außerdem Trainer und Manager des Drittliga-Teams ist, das Projekt kosten. Geld, das unter anderem aus Leverkusen stammt: Das Einrichtungsunternehmen Smidt sicherte sich die Namensrechte für Halle und Anbau. Wie viel Lorenz Smidt an den LTV (die Stadt ist an den Einnahmen nicht beteiligt) überweist, damit nun im "Smidt-Forum" gespielt wird, wurde nicht verraten: "Aber für uns ist das durchaus ein größeres Engagement", sagte der Geschäftsführer.
Neben dem Finanziellen wurde offenbar auch das Bürokratische final geregelt. Früh war klar, dass der Anbau ein kompliziertes vertragliches Konstrukt benötigt, um die Rechte und Pflichten beider Eigentümer (Halle = Stadt, Loge = Pima) festzuzurren. "In unserer überregulierten Republik war das nicht einfach", berichtete Bürgermeister Ernst Müller und verdeutlichte beispielhaft: "Der Boden unter der Halle gehört weiter der Stadt und der Luftraum darüber dem LTV." Geregelt sei dies im Zuge eines Erbbaurechtsvertrags worden.
Die Pläne sehen vor, dass die Loge an der Längsseite der Halle zur Straße Am Hammer in vier Metern Höhe angebaut wird. "Es wird rund 120 Quadratmeter reine Nutzfläche geben", erläutert Lorenzet. Abseits der rund 20 Heimspiele des Drittligisten sollen möglichst 80 weitere Veranstaltungen stattfinden. In den politischen Ausschüssen war das Projekt auf viel Wohlwollen gestoßen. Bemängelt wurde indes, dass die Loge zunächst nicht behindertengerecht geplant wurde. Daher seien nun auch ein Aufzug und eine Behindertentoilette berücksichtigt worden, sagte Lorenzet.
Bauzeit: rund zwölf Wochen
Vollständig grünes Licht für die Errichtung des Anbaus gibt es derzeit zwar noch nicht, sondern zunächst nur eine so genannte Teilbaugenehmigung, die etwa Fundamentarbeiten erlaubt. Dass in Kürze das komplette Vorhaben von der Verwaltung genehmigt wird, sei laut Lorenzet "Formsache. Es sind nur noch Formalien zu klären." Gravierende Beeinträchtigungen des Hallenbetriebs durch die auf rund zwölf Wochen veranschlagten Arbeiten erwartet weder er noch Müller. Im Idealfall soll die Loge Anfang November mit einer Partie gegen den VfL Gummersbach eingeweiht werden.