Handball LTV nimmt es mit Freund und Feind auf

Leichlingen · Für den Handball-Drittligisten steht heute das Gastspiel bei Eintracht Hagen an. Auf beiden Seiten wird dem Duell ein besonderer Stellenwert eingeräumt. So treffen die Leichlinger auf einige ehemalige Wermelskirchener und LTV-Spieler.

 Einst Leichlingen, inzwischen Hagen: Trainer Lars Hepp, Dirk van Walsem und Stefan Nippes (v.l.) erwarten heute Abend mit ihrer Eintracht den LTV – und das unter gegenüber der Vorsaison deutlich veränderten Vorzeichen.

Einst Leichlingen, inzwischen Hagen: Trainer Lars Hepp, Dirk van Walsem und Stefan Nippes (v.l.) erwarten heute Abend mit ihrer Eintracht den LTV – und das unter gegenüber der Vorsaison deutlich veränderten Vorzeichen.

Foto: Miserius, Hertgen (Archiv)

Getaumelt sind sie bereits eine ganz Weile. Eigentlich schon seit Saisonbeginn. Das Ende der Partie gegen den TV Korschenbroich (20:21), als ein merkwürdiger Pfiff der Schiedsrichter Sekunden vor dem Ende die Handballer des Leichlinger TV um wenigstens einen Zähler brachte, bereicherte den Verlauf der Spielzeit um einen Niederschlag. "Wir hatten schwer daran zu nagen, dass wir nach so einer Partie mit leeren Händen dastanden", berichtet Jens Buss, und der Sportliche Leiter des Drittligisten lässt keine Zweifel daran, dass auch die Videoanalyse der Partie ungeeignet war, den Groll auf die Unparteiischen verfliegen zu lassen. Inzwischen sei das Duell mit dem TVK "abgehakt, wenn auch mit einem gehörigen Schuss Wut im Bauch".

 Einst Leichlingen, inzwischen Hagen: Trainer Lars Hepp, Dirk van Walsem und Stefan Nippes (v.l.) erwarten heute Abend mit ihrer Eintracht den LTV – und das unter gegenüber der Vorsaison deutlich veränderten Vorzeichen.

Einst Leichlingen, inzwischen Hagen: Trainer Lars Hepp, Dirk van Walsem und Stefan Nippes (v.l.) erwarten heute Abend mit ihrer Eintracht den LTV – und das unter gegenüber der Vorsaison deutlich veränderten Vorzeichen.

Foto: Miserius, Hertgen (Archiv)

Aber kaum dass der LTV Ärger und Benommenheit nach dem kapitalen Wirkungstreffer halbwegs abgeschüttelt und sich wieder aufgerichtet hat, findet er sich nun im Ring wieder mit einem Gegner aus einer höheren Gewichtsklasse: Eintracht Hagen. Nach Spielzeiten im unteren Mittelmaß der Liga hat der VfL einen enormen Wachstumsschub hingelegt, nachdem er sich in der vorigen Saison fleißig beim finanziell überforderten TuS Wermelskirchen bedient hatte und sich im Sommer weiter verstärkt hat. "Ganz klar: Das ist ein besonderes Spiel" merkt Buss an. "Es gibt zwischen den Vereinen Freundschaften und Feindschaften. Die Partie hat für mich Pokalcharakter."

 Einst Leichlingen, inzwischen Hagen: Trainer Lars Hepp, Dirk van Walsem und Stefan Nippes (v.l.) erwarten heute Abend mit ihrer Eintracht den LTV – und das unter gegenüber der Vorsaison deutlich veränderten Vorzeichen.

Einst Leichlingen, inzwischen Hagen: Trainer Lars Hepp, Dirk van Walsem und Stefan Nippes (v.l.) erwarten heute Abend mit ihrer Eintracht den LTV – und das unter gegenüber der Vorsaison deutlich veränderten Vorzeichen.

Foto: Miserius, Hertgen (Archiv)

Zumal Hagen nicht nur über eine große Portion Wermelskirchen, sondern auch über einen Schuss Leichlingen verfügt. Neben Spieler Dirk van Walsem und Trainer Lars Hepp trug auch Torwart Stefan Nippes das Trikot des LTV: rund viereinhalb Jahre lang, bis zur unschönen Trennung im März dieses Jahres. Auch er verkündete im Vorfeld, dass es keine Partie wie jede andere sei, wolle aber in den 60 Spielminuten Konzentration hoch und Emotionen niedrig halten. Beim letzten Gastspiel der Leichlinger bei der Eintracht hatte es der Torwart noch in den Mittelpunkt geschafft. Im Oktober 2012, damals noch in Diensten des LTV, ebnete er mit guter Leistung und gehaltenen Siebenmetern den Weg für einen 31:29-Auswärtserfolg.

Allerdings waren die Rollen damals noch vertauscht: Der LTV stand auf Platz zwei, Hagen auf Platz neun. In der Gegenwart ist es fast genau umgekehrt. Inzwischen "sind wir der Außenseiter", sagt Buss, merkt aber umgehend an: "Wir fahren nicht hin, um zu verlieren. Ich erwarte eine enge Partie, in der Kleinigkeiten entscheiden."

Dabei hoffen die Leichlinger auf einen weiteren Aushilfsdienst von Abwehrchef Felix Janssen, und sie vertrauen darauf, dass Einstellung und Defensive die gute Form vom Korschenbroich-Spiel bis heute (Enervie Arena, 20 Uhr) überdauert haben und die im Training in dieser Woche eingeübten offensiven Varianten Früchte tragen. Angesichts von weiterhin nur zwei Punkten Vorsprung auf Platz 14 sitzt dem LTV allerdings weiterhin der kalte Atem aus dem Tabellenkeller im Nacken. "Wir haben weiterhin Druck", sagte Linksaußen Dirk Schumacher. "Nach Hagen fahren und befreit aufspielen — das ist nicht. Wir müssen dort etwas holen."

(RP)
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