Handball LTV: Lebenszeichen im Sarg
Das Rechnen geht weiter, der Sargdeckel bleibt mindestens noch eine Woche offen. "Wir leben noch", sagte Frank Lorenzet. Dass der Trainer der Leichlinger Handballer dies gestern mit Grabesstimme feststellte, lag mehr an der beschwerlichen Rückfahrt aus dem Erzgebirge, die Sonntagfrüh um sieben ihr Ende fand, denn am Blick auf die Tabelle, die für den LTV noch eine kleine Chance auf den vorletzten Platz ausweist.
Beim EHV Aue, der die Saison als Tabellendreizehnter sorglos ausklingen lassen kann, stoppte der LTV mit einem 32:27 (15:13)-Erfolg seine acht sieglose Partien umfassende Negativserie. Damit ist der Klassenerhalt – sollte sich die Handball-Liga darauf festlegen, dass nur das Schlusslicht absteigen muss – weiterhin wenig wahrscheinlich, aber theoretisch noch drin. Möglich wurde dies, analysierte Lorenzet, "weil wir seit Wochen zum ersten Mal wieder als Mannschaft aufgetreten sind. Jeder hat sich für den anderen aufgeopfert." Ein hübsches Kompliment für den Auftritt in Aue, garniert mit Kritik für die Leistung der Vorwochen.
Sei es drum: Nun soll der Sieg im Süden Sachsens als Startpunkt für einen positiven Ausklang dienen. In Aue holten die Leichlinger einen anfänglichen Rückstand auf, um die eigene Führung recht souverän in den zweiten Auswärtssieg münden zu lassen, und verdienten sich dafür gute Noten: Vorne zeigte der LTV – abgesehen von Durchhängern zu Beginn – eine akzeptable Chancenverwertung. Hier schritt wieder Valdas Novickis voran, begleitet von einem Dirk Schumacher in Torlaune; hinten machten Mathias Rechlin und Oliver Jungmann die XL-Personalnot (LTV: ohne Anthnoy Pistolesi, Moritz Ellenberg, Bejamin Göller, Bruno Scherer) vergessen; ganz hinten präsentierte sich Matthias Reckzeh besonders prächtig als es beim Stand von 20:19 für den LTV 20 Minuten vor Ende nochmal bedrohlich wurde. Bedrohlich ist die Gesamtsituation für die Leichlinger zwar immer noch – aber immerhin dürfen sie noch mit einer erfolgreichen Reanimation der Hoffnung liebäugeln.
LTV Reckzeh, Ross – Novickis (12/2), Schumacher (9, Born (5), Kreckler (5/3), Buss (1), Jungmann, Jansen, Rechlin, Schuster (n. e.).