Handball LTV korrigiert seine Ziele

Handball · Weil Lemgo am grünen Tisch vier Punkte aberkannt werden, führt nun der TuS Ferndorf die Dritte Liga an. Vor der unbequemen Aufgabe in Gummersbach sehen die Handballer des Leichlinger TV das Spitzenduo bereits enteilt.

 Musste nach einen Autounfall gegen Lemgo pausieren, wird aber am Sonntag im Oberbergischen wohl mit von der Partie sein: Bastian Munkel.

Musste nach einen Autounfall gegen Lemgo pausieren, wird aber am Sonntag im Oberbergischen wohl mit von der Partie sein: Bastian Munkel.

Foto: UM (Archiv)

Vor einer Woche zweifelten die wenigsten daran, dass die HSG Lemgo II den nächsten Meister der Dritten Liga West stellen würde. Binnen weniger Tage sind die Ostwestfalen indes abgestürtzt. Zunächst verpasste ihnen der Leichlinger TV die zweite Saisonpleite, und nun wurde diese Zahl am grünen Tisch verdoppelt. Weil Lemgo bei seinen Siegen gegen Altenhagen und Ferndorf in Arnoldus Haenen einen nicht-spielbrechtigten Akteur einsetzte, wurden diese vier Pluspunkte abgezogen, so dass Vorjahresmeister Ferndorf die punktgleichen Lemgoer an der Tabellenspitze abgelöst hat.

Folglich liegt das Spitzenduo vier Punkte vor den LTV-Handballern. Freude darüber, dass Platz eins nun wieder fast in Reichweite liegt, kam bei den Leichlingern aber nicht auf. Vielmehr kommentierten sie die Entwicklung mit Ernüchterung: "Jetzt können wir den zweiten Platz wohl auch abschreiben", meinte Trainer Frank Lorenzet, der nach außen hin die Zielvorgabe um einen Rang nach unten korrigierte: von Platz zwei auf drei. Auch Jens Buss gibt zu bedenken, "dass die Ferndorfer, nachdem sie zu Saisonbeginn geschwächelt haben, inzwischen unheimlich gefestigt sind." Ohnehin, fügt der Co-Trainer an, "tun wir gut daran, nur vor unserer eigenen Haustüre zu kehren."

Dort ist es nach der gelungenen Vorstellung gegen Lemgo allerdings derzeit besenrein. Kommende Aufgaben könnte der LTV aus einer Position der Stärke heraus bestreiten — wären da nicht die enormen Schwankungen, die das Team von Zeit zu Zeit einstreut. "Eine Situation wie gerade hatten wir ja schon öfter in der Saison. Und wir werden auch jetzt wieder alles tun, damit wir den Schwung endlich einmal mitnehmen", sagt Buss.

Indes bekommt es sein Team am Sonntag (17 Uhr) mit einem Gegner zu tun, dem aus Gegner-Sicht stets das Attribut "unbequem" zugeschrieben wird. Die Reserve des VfL Gummerbsach stehe für "eine junge Truppe, die mit ihren Verstärkungen aus dem Erstliga-Kader schnellen Handball spielt", umschreibt es Buss. Zuletzt war der VfL in sechs Spielen fünfmal erfolgreich, sicherte sich unter anderem beide Punkte in Wermelskirchen. Dennoch hat der LTV gegen den Tabellenzehnten die Favoritenrolle inne, die in dieser Spielzeit mitunter wie ein Mühlstein um den Hals der Leichlinger hing.

"Wir müssen sehen, dass wir mit dem Druck nun besser zurechtkommen", meint Buss. "Zumal wir in Gummersbach einen ganz großen Schritt machen können. Denn dort werden noch einige Mannschaften straucheln."

(RP/rl)
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