Handball LTV hofft auf Janssen und Gedächtnisverlust

Leichlingen · Dormagen? War da was? Zumindest ein teilweiser Gedächtnisverlust käme den Handballern des Leichlinger TV gelegen. Mit zehn Toren Unterschied wurden sie zuletzt vom Zweiten vom Platz gefegt, so dass Jens Buss, Sportlicher Leiter des LTV, befand: "Die Niederlage müssen wir so schnell wie möglich aus den Köpfen bekommen."

 Akrobatisch und erfolgreich: Zweimal half Felix Janssen in dieser Saison beim LTV aus, zweimal gewannen die Leichlinger.

Akrobatisch und erfolgreich: Zweimal half Felix Janssen in dieser Saison beim LTV aus, zweimal gewannen die Leichlinger.

Foto: Matzerath (Archiv)

Sechs Tage sind vergangen, "wir haben das Spiel noch mal angeschaut, die Fehler angesprochen — das war es dann aber auch", sagte Buss gestern, dessen Leichlinger sich damit abfinden müssen, dass Gegner wie Dormagen inzwischen nicht mehr ihrer Kragenweite entsprechen. Der heutige Gegner trägt viel eher die sportliche Konfektionsgröße des LTV: Um 20 Uhr gastiert der OHV Aurich im Smidt-Forum. "Das sind die Spiele, die wir gewinnen müssen, um nicht unten reinzurutschen. Diesen Druck hat das Team, und vielleicht ist das ganz gut so", bekräftigt Buss.

Die Ostfriesen wurden zuletzt zwar ebenfalls durchgeschüttelt — beim 19:26 gegen Hagen. Aber sie stehen drei Plätze über dem LTV auf Rang sechs. Und das mit ausgeglichenem Punktkonto, das sich die Leichlinger auch herbeiwünschen. Ein Sieg heute und 9:9 Zähler — "das würde psychologisch gut tun, da im Anschluss zwei Wochen Pause anstehen", verdeutlicht Buss. Wie Spielertrainer Maik Pallach weiß auch er, wo einer der Hauptgründe fürs Abrutschen ins Mittelmaß zu suchen ist: in der Abwehr.

Mit 249 Gegentoren in acht Partien steht die Schießbude der Liga derzeit in Leichlingen. "Da liegt der Schlüssel", verdeutlicht Buss. "Wir müssen dort wieder mehr Aggressivität reinkriegen, wieder mehr agieren, mit gesunder Härte zu Werke gehen." Erschwert wird das Vorhaben durch das Fehlen von Christian Born (Daumenbruch) und den nur sporadischen Einsätzen von Felix Janssen. "Natürlich ist es schwierig, wenn beide Abwehrchefs des Vorjahres fehlen. Aber es gibt genug Erfahrene bei uns, die in die Bresche springen können", mahnt Buss an.

Heute besteht beim LTV Hoffnung auf Janssens Erscheinen, dessen Einsatz sich aber erst kurzfristig entscheidet. Wie lange Matthias Aschenbroich mit seiner Muskelverletzung ausfällt, sei ungewiss. Aber auch sein Fehlen dämpft Buss' Optimismus (wenn überhaupt) nur minimal. "Die Mannschaft hat in dieser Woche gut trainiert und den Kopf nicht in den Sand gesteckt", sagt er und lässt anklingen, dass das Selbstverständnis vergangener Jahre nicht vollends verschüttet ist: "Wichtig ist, dass wir die richtige Einstellung an den Tag legen. Dann können wir immer noch jedes Team in der Liga schlagen."

(RP)
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