Handball LTV – ein Team ohne Ziele, aber mit Unterhaltungswert

Leichlingen · Wenn die Leichlinger Handballer in Düsseldorf antreten, empfängt die zweitschlechteste Defensive die schlechteste.

Siegesserie beendet, das letzte realistisch erscheinende Ziel abhanden gekommen — mit der Niederlage gegen Wilhelmshaven hat sich die Handball-Welt beim Leichlinger TV deutlich grauer eingefärbt. "Von Platz drei werden wir jetzt sicherlich nicht mehr reden", sagt Spielertrainer Maik Pallach, dessen Team nun nur das eher abstrakte Streben bleibt, "so viele Spiele wie möglich zu gewinnen".

Neun Partien umfasst die Drittliga-Spielzeit noch. Große tabellarische Sprünge sind kaum noch möglich. Immerhin hält die Saison noch Duelle mit Ferndorf, Hagen und Dormagen bereit. Gegen Letztere steht zudem das Endspiel im Kreispokal an. Ein paar Höhepunkte bleiben also, bis sich der Kader im Sommer angesichts der schon feststehenden Zu- und Abgänge sehr verändern wird: So meldete die HSG Krefeld nach André Loschinski (wir berichteten) nun auch Maik Schneider als Neuzugang aus Leichlingen zur kommenden Saison.

Zwei Drittel ihrer verbleibenden Liga-Spiele haben die Leichlinger auswärts zu absolvieren. Die erste dieser sechs Partien steht morgen (19 Uhr) bei ART Düsseldorf an. Der Allgemeine Rather Turnverein hat zwar klare Siege gegen Wilhelmshaven (37:30), Gladbeck (37:23) oder Varel (31:23) vorzuweisen — viel mehr Erfolgserlebnisse sammelte er aber nicht, schwebt als Vorletzter in akuter Gefahr, die Liga bald verlassen zu müssen. "Aber sie haben jetzt ein ganz anderes Gesicht als zu Beginn der Saison", warnt Pallach mit Verweis darauf, dass seit Winter Jannik Oevermann und René Zobel im Düsseldorfer Kader stehen. Das hat indes nichts daran geändert, dass der ART letztmals im Advent punktemäßig etwas zu feiern hatte.

Zumindest für neutrale Zuschauer verspricht das morgige Duell viel Unterhaltung, empfängt doch die zweitschlechteste Defensive (Düsseldorf: 625 Gegentore) die schlechteste (Leichlingen: 627). Die wenig schmeichelhafte Führung in der Kategorie "hängt damit zusammen, dass wir viele Angriffe zu schnell abschließen und den Gegner so zu Gegenstößen einladen", sagt der LTV-Coach. Das Eindämmen der Gegentore ist ein langfristiges Thema. "Es wird ein wesentlicher Punkt sein, den es nächste Saison zu beackern gilt", fügt Pallach an, der indes bei den erzielten Toren nur wenig ändern muss: Hier stellt sein Team den Liga-Bestwert (650).

(RP)
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