Handball LTV bewahrt kühlen Kopf

Leichlingen · Die ,lange Bank' – gemeinhin gilt sie als liebstes Möbelstück des Teufels. Im Smidt-Forum war sie aber nun im Bunde mit den Hausherren. Zumindest hatte sich bei Trainer Georgi Sviridenko der Eindruck verfestigt, dass man am Ende "gesehen hat, dass unsere Bank kürzer war als die von Leichlingen". Allerdings war nicht die etwas dünnere Personaldecke entscheidend für die 33:40-(18:18)-Niederlage seines VfL Gummersbach II beim Leichlinger TV.

 Verfolgt vom Gummersbacher Andreas Heyme (verdeckt) und beäugt vom sportlichen Freund (Christian Born, links) und Feind (Srdjan Predragovic, rechts) setzt Leichlingens Kreisläufer Felix Janssen zum Torwurf an.

Verfolgt vom Gummersbacher Andreas Heyme (verdeckt) und beäugt vom sportlichen Freund (Christian Born, links) und Feind (Srdjan Predragovic, rechts) setzt Leichlingens Kreisläufer Felix Janssen zum Torwurf an.

Foto: Uwe Miserius

Die ,lange Bank' — gemeinhin gilt sie als liebstes Möbelstück des Teufels. Im Smidt-Forum war sie aber nun im Bunde mit den Hausherren. Zumindest hatte sich bei Trainer Georgi Sviridenko der Eindruck verfestigt, dass man am Ende "gesehen hat, dass unsere Bank kürzer war als die von Leichlingen". Allerdings war nicht die etwas dünnere Personaldecke entscheidend für die 33:40-(18:18)-Niederlage seines VfL Gummersbach II beim Leichlinger TV.

Mehr als das Körperliche gaben die Abläufe in den Köpfen der Kontrahenten den Ausschlag. Ganz gleich, ob man es Cleverness, Routine oder Abgezocktheit nennt — irgendetwas davon entschied in der Schluss-Viertelstunde die Partie.

Da wurde mit einem Mal offensichtlich, welche Mannschaft die U 23 ist und welche seit Jahren in der Spitze der Dritten Handball-Liga mitmischt. Da leistete sich Gummersbach Fehler der verzeihbaren Sorte: etwa in Form von vorschnellen Aktionen. Aber auch Undiszipliniertheiten der widerlichsten Art: als Nemanja Mladenovic (im Anschluss an einen eigenen Torerfolg) beim Zurücklaufen versuchte, Dirk Schumacher mit einem Ellbogen-Hieb niederzustrecken (56.).

Durch seine Rote Karte wurde die VfL-Bank zwar noch mehr verkürzt. Allerdings war zu dem Zeitpunkt das Duell bereits entschieden, weil der LTV in der entscheidenden Phase kühlen Kopf bewahrt, in Person von Torwart Jürgen Suppanschitz zwei Siebenmeter abgewehrt und vor des Gegners Tor die Nerven behalten hatte.

Schon zu Beginn hatte Suppanschitz die Seinen mit starken Paraden in der Partie gehalten, wurde aber in der Folge mehr und mehr in die Beobachterrolle gedrängt, als sich ein munteres Scheibenschießen entwickelte. Beim LTV schalteten sich an der Seite von Dauer-Torschütze Jens Reinarz vor allem Tim Menzlaff und Maik Schneider gewinnbringend aus dem Rückraum ein, während Gummersbachs Andreas Heyme, Robin Teppich und (der bis auf seinen Aussetzer starke) Mladenovic viel Gefahr vor das Leichlinger Tor kombinierten.

LTV-Spielertrainer Maik Pallach entschied sich hinterher dafür, dass es "unsere Erfahrung" war, die beim zehnten Sieg in Serie den Ausschlag gegeben hat: "Wir haben uns in der entscheidenden Phase einfach keine unnötigen Zeitstrafen oder Ballverluste geleistet."

(RP)
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