Handball LTV: Alle Augen auf Aue
Seit voriger Woche ist es einsam geworden um den Leichlinger TV. Mit dem Sieg gegen Bittenfeld ist nun auch Obernburg auf Distanz gegangen zum LTV. Eine Kluft von vier Punkten hat sich aufgetan vor dem Tabellenletzten, die von außen betrachtet zum Stimmungskiller im Wonnemonat Mai taugt. Von innen sehe das anders aus, versichert Jens Buss: "Wir sind nicht niedergeschlagen."
Im Gegenteil: Das Training am Donnerstag habe alle bestärkt, "noch mal alles in die Waagschale zu werfen", erzählt er, der als Co-Trainer und Abwehrmann in Personalunion fungiert. Fast eine Stunde lang hätten die Spieler vor dem Fernseher verbracht und – weitgehend ohne Ansprache von Trainer Frank Lorenzet ("Ich bin nach wie vor optimistisch und gehe voran") – den heutigen Gegner studiert. Alle Augen waren auf Aue gerichtet: "Jeder hat sich seinen Gegenspieler genau angeschaut", berichtet Buss. Die Tabellenlage, die erfolglosen letzten Wochen, "das alles blenden wir aus", beteuert Buss: "Egal, was kommt, wir wollen in Aue gewinnen. Nur dieses eine Spiel steht jetzt bei uns im Fokus, sonst nichts. "
Ein Grundübel für das triste tabellarische Dasein der Leichlinger wird aber auch gegen den EHV Aue (18.30 Uhr, Busabfahrt: 10.30 Uhr, am Stadtpark) zu besichtigen sein. Theoretisch könnte der LTV in zwei Kleinwagen die 560 Kilometer lange Anreise ins Erzgebirge bewältigen. Zwar wird Anthony Pistolesi womöglich wieder mittun, dafür ist Benjamin Göller krank, Bruno Scherer verhindert. Motivation zieht die Mannschaft daraus, nur selten wirklich hoffnungslos unterlegen gewesen zu sein. "Wir sind ja nicht zu schlecht", stellt Buss heraus. Tatsächlich gerieten Siege fast immer außer Reichweite, weil der Zweitligist konstant unterirdische Minuten oder Halbzeiten in seine Partien einbaute.
"Ob gegen Aue alles funktioniert, was wir uns vorgenommen haben, bleibt abzuwarten", sagt Buss. Aber neben zwei Punkten kämpft der LTV um ein paar angenehme Stunden. Das Team weiß, dass sich Rückfahrten nach auswärtigen Niederlagen ziehen wie Kaugummi aus Asphalt. "Das", meint Buss, "wollen wir uns unbedingt ersparen."