Handball Logvin führt Elfen zum ersten Heimsieg

Leverkusen · Die 18-jährige Österreicherin überragt beim 27:23 von Bayers Handballerinnen gegen die TuS Metzingen. "Ihr Einsatz hat die Initialzündung gegeben, als ich schon Sorge hatte, das Ding könnte in die Hose gehen", sagt Managerin Renate Wolf.

 Hart im Nehmen: Elfen-Neuzugang Kristina Logvin (2.v.r.) wird von der Metzinger Deckung angegangen. Leverkusens Kapitänin Desiree Comans (rechts) schaut zu.

Hart im Nehmen: Elfen-Neuzugang Kristina Logvin (2.v.r.) wird von der Metzinger Deckung angegangen. Leverkusens Kapitänin Desiree Comans (rechts) schaut zu.

Foto: Uwe Miserius

Was haben sich die Verantwortlichen von Bayers Handballerinnen nicht für Mühe gegeben, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben. Neuzugang Kristina Logvin sei nicht etwa ein Ersatz für Nationalspielerin Angie Geschke, sondern eine Verpflichtung für die Zukunft, wurden sie nicht müde zu betonen. Die kleine 18-Jährige indes stellte beim 27:23 gegen die TuS Metzingen eindrucksvoll unter Beweis, dass sie auch in der Gegenwart eine echte Bereicherung ist.

Die Hereinnahme der quirligen Rückraumspielerin mit der berühmten Mutter – Tatjana Logvin war natürlich live dabei bei der Heimpremiere – war wohl der entscheidende Kniff von Elfen-Trainerin Heike Ahlgrimm nach einem verpatzten Start. Die junge Österreicherin zeigte mächtig Biss und war entscheidend daran beteiligt, den zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand in eine Führung zu verwandeln. "Sie hat viel Herzblut gezeigt und war mit ihrer Leidenschaft und ihrem Spielwitz eine echte Bereicherung. Ihr Einsatz hat die Initialzündung gegeben, als ich schon Sorge hatte, das Ding könnte in die Hose gehen", schwärmte Managerin Renate Wolf.

Fünf Treffer und einige feine Anspiele standen zu Buche, zusätzlich zwei Ballgewinne (einer in höchster Not bei einem Metzinger Gegenstoß), einige herausgeholte Freiwürfe und ein Siebenmeter. Vor allem aber entnervte Logvin TuS-Rückraum-Ass Shenia Minevskaja. Der gelang durch die Sonderbewachung der jungen Österreicherin nahezu nichts. Zwei Feldtore verbuchte sie vor der Einwechslung ihrer bissigen Gegenspielerin, eins in der Schlussminute, als diese bereits mit der zweiten Zeitstrafe draußen saß. Lediglich zwei Siebenmeter verwandelte die Torjägerin – reichlich wenig für die bis dahin drittbeste Schützin der Liga.

Der Neuzugang, für den Metzingen eine mittlere fünfstellige Summe an Meister Thüringer HC gezahlt haben soll, war frustriert und leistete sich unter anderem ein Offensivfoul und ein Einsteigen, das die Referees mit zwei Minuten ahndeten – beides gegen Logvin. Die Wende in der Partie nur der Debütantin zuzuschreiben, wäre aber ein Unrecht gegen einige ebenfalls bestens aufgelegte Teamkolleginnen, allen voran Anne Jochin (elf Treffer) und Keeperin Valentyna Salamakha (unzählige tolle Paraden). Nächste Woche soll sich zeigen, wann Kim Naidzinavicius und Denisa Glankovicova wieder ins Training einsteigen.

Elfen Hagel (bis 10. und ein Siebenmeter), Salamakha (ab 10.) - Zapf (6/1), Seidel, Egozkue Extremado (3), Verschuren, Heldmann, Latakaite-Willig (1), Adams (nicht eingesetzt), Logvin (5), Jochin (11/5), Jörgens, S. Münch, Comans (1).

(kre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort