Basketball Lob statt Zählbares - Giants bleiben sich treu

Leverkusen · Die ProA-Basketballer verlieren Spiel Nr. 6 gegen Ehingen mit 68:80, haben sich aber aus Sicht ihres Trainers erneut nichts vorzuwerfen.

 Marc Sonnen (oben) und Giants-Teamkollege Tom Spöler im Bodenkampf um den Ball. Am Ende stand gegen Ehingen die sechste Pleite der Saison.

Marc Sonnen (oben) und Giants-Teamkollege Tom Spöler im Bodenkampf um den Ball. Am Ende stand gegen Ehingen die sechste Pleite der Saison.

Foto: Miserius

Die letzte Aktion des Spiels gehörte standesgemäß dem "Man of the Match": Virgil Matthews stahl Marc Rass sieben Sekunden vor der Schlusssirene den Ball. Freilich hatte die letzte Szene von Ehingens 30-jährigem US-Boy für den Ausgang der Partie keine Bedeutung mehr, die 68:80-(32:34)-Niederlage der Bayer Giants stand da längst fest. Dass Bayers halbes Dutzend an Niederlagen nun voll ist, ging trotzdem auf Matthews' Konto.

Bis kurz vor Ende des dritten Viertels verlief die Partie absolut ausgeglichen, mal lagen die Riesen vom Rhein knapp vorne, dann waren wieder die Gäste im Vorteil. Nachdem Tony Watson seine Farben mit zwei verwandelten Freiwürfen mit 49:48 in Führung gebracht hatte, standen in der Smidt-Arena wieder alle auf ihren Sitzen, doch es sollte einer der letzten Glücksmomente für die rund 500 Zuschauer sein — sofern sie es mit der Heimmannschaft hielten.

Zunächst brachte Carlton Guyton Ehingen wieder nach vorne, bevor Matthews bis zum Viertelende noch zwei Dreier nachlegte. Der starke Matthias Goddek konnte zwar ebenfalls per Dreier noch einmal verkürzen und den Lautstärkepegel ein allerletztes Mal nach oben treiben, doch mit der ersten Aktion des Schlussabschnitts traf erneut Matthews per Dreier zur Vorentscheidung. "Diese zwei Minuten haben uns sehr weh getan", konstatierte Achim Kuczmann.

Der Giants-Trainer sah danach bis zum Schluss ein erneut kämpferisch überzeugendes Team, das in den entscheidenden Momenten, in denen es das Ruder vielleicht hätte final herumreißen können, wieder nicht vom Glück verfolgt wurde. "Wir haben gegen ein absolutes Topteam die ganze Zeit mitgehalten und waren bis zum Schluss ein gleichwertiger Gegner. Die Mannschaft kann sehr stolz auf ihre Leistung sein", befand Kuczmann.

Was Willen und Leidenschaft angeht, war den Giants in der Tat nicht der kleinste Vorwurf zu machen. Beim Blick auf die Statistik scheint die Niederlage indes vollkommen verdient. Ehingen hatte die deutlich bessere Trefferquote, sowohl aus dem Feld (47 zu 35 Prozent) als auch von der Linie (78:61), holte mehr Rebounds (42:32) und konnte vor allem im Schlussviertel noch einmal zulegen. Das lag nicht zuletzt an der Kaderbreite der Niedersachsen, die, als es um alles oder nichts ging, einfach mehr Alternativen zu bieten hatten.

Davon haben die Giants ihrerseits viel zu wenig. Ben Spöler und Tony Watson standen 40 Minuten auf dem Feld, Matthias Goddek und Marc Sonnen bekamen knapp fünf Minuten Pause, Nickolai Hallmann, Sören Bich und Kai Behrmann verfügen über das nötige Talent, stellen im Ernstfall aber keine echten Alternativen dar, so dass Bayer mit Siebener-Rotation agieren musste.

Giants Rass (4), Goddek (20), Spöler (14), Watson (10), Sonnen (16), Kuczmann (4), Legankovas.

(sl)
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