Leichtathletik Leichtathleten gehen optimistisch ins EM-Jahr

Leverkusen · Der TSV hat seinen Vorsprung als Deutschlands bester Leichtathletik-Verein 2013 ausgebaut. Dem Verlust von Michael Schrader, Sebastian Ernst und Robin Erewa stehen hoffnungsvolle Neuzugänge gegenüber.

Leichtathletik-WM 2013: Schrader jubelt über Silber im Zehnkampf
26 Bilder

Leichtathletik-WM 2013: Schrader jubelt über Silber im Zehnkampf

26 Bilder

Spannung wäre wohl das falsche Wort, um die Erwartungshaltung zu beschreiben, mit der die Verantwortlichen der Leichtathletikabteilung im TSV Bayer 04 alljährlich im Dezember der neuen Bestenliste der Vereine entgegenblicken. Leverkusen steht hier eh immer ganz oben. So ist es auch 2013, aber 1) legte man in der Wertung des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) mit 305 Punkten gegenüber dem Vorjahr (271) noch mal zu, und 2) liegt die zweitplatzierte LG Eintracht Frankfurt (203) schon über 100 Punkte (!) zurück.

Diesen Erfolg sowie die jüngste Ehrung von Stabhochspringerin Silke Spiegelburg und Zehnkämpfer Michael Schrader als NRW-Sportler des Jahres nahm man in der Manforter Halle als Bestätigung der geleisteten Arbeit wohlwollend zur Kenntnis.

Doch im Fall Michael Schrader war die Sportlerehrung gleichzeitig auch die letzte Gelegenheit, bei der der TSV den Lohn seiner WM-Silbermedaille ernten durfte. Der 26-Jährige wechselt aus finanziellen Gründen zum SC Dreieich nach Hessen. Ebenfalls auf der Liste derer, die künftig nicht mehr das rot-weiße Trikot überstreifen werden, stehen die aus Eigeninitiative vor einem Jahr aus Wattenscheid gekommenen Sprinter Sebastian Ernst und Robin Erewa. Beide kehren nach Wattenscheid zurück. "Bei beiden ist nicht wirklich eine Bindung zu Leverkusen entstanden, beide haben weiter in Wattenscheid gewohnt", erklärt Paul-Heinz Wellmann, Geschäftsführer Leichtathletik im TSV. Erewa sagte: "Es war eine Erfahrung, ich hatte auch Spaß in der Trainingsgruppe, aber ich hatte fast immer irgendwelche Blessuren." Und Ernst teilte vielsagend mit: "Man trifft Entscheidungen. Mal passt es , mal passt es weniger." Wellmann zieht daraus die Lehre, "dass wir noch größeren Wert auf eine Bindung der Athleten zu unserem Verein legen". Hammerwerferin Isabelle Beckers (nach Aachen) komplettiert das Quartett der Abgänge.

Dem gegenüber stehen acht hoffnungsvolle Neue. Der Schwerpunkt liegt auf dem Stabhochsprung, wo der TSV vier Talente für sich gewinnen konnte. Sowohl Carlo Paech (21, 5. der Deutschen Meisterschaften, Bestleistung 5,52 Meter), als auch Lilli Schnitzerling (20, 9. der DM, 4,30), Katharina Bauer (23, 6. der DM, 4,45) und Daniel Spiegelhoff (19, 4. U 20-DM, 5,21 Meter) wollen in Leverkusen neue Höhen angreifen. Vom LT DSHS Köln wechseln 400-Meter-Hürden-Läuferin Frederike Hogrebe, 7. bei der U 23-EM und Deutsche Juniorenmeisterin und Disziplinkollegin Claudia Wehrsen, 2013 Deutsche Meisterin. Zudem kommen aus Troisdorf Kugelstoß-Talent Jan Josef Jeuschede und von der LG Hochsauerland Diskuswerfer Benedikt Stienen. "Wir haben uns gut verstärkt, und es gibt genug weitere Kandidaten, die wir mit Blick auf die EM in Zürich auf der Rechnung haben. Ich denke da an Robin Schembera, Aleixo-Platini Menga oder die Stabhochspringer Dilla, Scherbarth und Gruber", sagt Wellmann.

Sie finden also genug Gründe zu erneutem Optimismus beim TSV. Alles andere würde zur Nummer eins der DLV-Liste auch irgendwie nicht passen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort