Der Neue zwischen den Pfosten Mathes hat „extrem Bock“ auf den LTV

Leichlingen · Der 22-Jährige bildet mit David Ferne das Torhüter-Duo des Handball-Drittligisten Leichlinger TV. Sein Wechsel in die Blütenstadt ist wie ein Neustart, nachdem er bei der TSB Heilbronn-Horkheim nur selten zum Einsatz kam.

 Linus Mathes beschreibt sein Torwartspiel als „sachlich und mit vernünftiger Technik“.

Linus Mathes beschreibt sein Torwartspiel als „sachlich und mit vernünftiger Technik“.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

 Linus Mathes versucht erst gar nicht, die vergangenen zwölf Monate schönzureden. Der neue Torwart des Handball-Drittligisten Leichlinger TV benennt kurz und klar, was es war: „Ein Scheiß-Jahr“, sagt er. „Das muss man einfach so bezeichnen. Aber deswegen habe ich extrem Bock, mir so viel Spielzeit wie möglich zu erkämpfen und die Lust am Handball zurückzugewinnen.“

Denn die Motivation an seiner Lieblingssportart sei in der schwierigen Phase „ein wenig verlorengegangen“. Viel Aufwand, wenig Handball – das war Mathes’ Realität bei Ex-Klub TSB Heilbronn-Horkheim, einem Drittligisten aus der Süd-Staffel. „Wenn man sich im Training immer den Hintern aufreißt und alles raushaut, aber dann nur fünf bis zehn Minuten Spielzeit pro Partie bekommt, ist das irgendwann schwer zu verdauen“, sagt der 22 Jahre alte Torhüter.

In Leichlingen soll alles anders werden – und damit besser. Der gebürtige Nordheimer kam im Sommer als Nachfolger von Mathis Stecken an die Wupper. Gemeinsam mit David Ferne bildet er in der in knapp zwei Wochen startenden Saison das Torhütergespann in der Mannschaft von Trainer Lars Hepp, der seinem Kader die angestrebte Verjüngungskur in diesem Sommer verpasste. „Der Neuaufbau war ein Grund für mich, hierher zukommen“, sagt Mathes. Er betont: „Ich habe da einfach Lust drauf.“

Der Kontakt zum LTV kam über einen Umweg und Manager Niklas Frielingsdorf zustande. Schon früh waren die Verhandlungen zwischen beiden Parteien fortgeschritten. Als dann klar war, dass Mathes künftig seinen Master an der Deutschen Sporthochschule in Köln studieren würde, stand dem Wechsel nichts im Wege – und ein weiterer ambitionierter Spieler stieß zum Kader der Blütenstädter. Die Kombination aus erfahrenen und jungen Spielern im Team bezeichnet Mathes als „gute Mischung“.

Schon gilt als sicher: Der LTV dürfte mit Ferne und Mathes, der durch verschiedene Zweitspielrechte auch schon Bundesliga-Einsätze zu verzeichnen hat, eines der stärksten Duos zwischen den Pfosten stehen haben. „Wir verstehen uns super“, sagt 1,93-Meter-Mann Mathes über den  drei Jahre älteren Ferne, der als Typ „auf jeden Fall überragend“ sei. In ihrem Spiel unterscheiden sich beide aber deutlich. „Ich würde mich als klassischen und technisch bedachten Typen bezeichnen. Ich versuche nicht, dem Gegner mit irgendwelchen Figuren entgegenzuspringen, sondern sachlich mit einer vernünftigen Technik Bälle zu halten“, schildert Mathes. Er sei so etwas wie das Gegenteil von Nationaltorwart Silvio Heinevetter, ergänzt er. Ferne sei da schon eher der Heinevetter-Typ. „Ich bin etwas größer als er, er muss ein paar andere Sachen als ich machen“, erklärt Mathes.

Beide dürften künftig ähnlich viel Spielzeit zwischen den Pfosten erhalten. Bei den jüngsten Vorbereitungsturnieren in Langenfeld und Leichlingen zeigten sie starke Leistungen. Das brachte gleich ein Extralob vom Trainer ein. „Die Torhüter waren sehr zuverlässig“, sagte der 41 Jahre alte Hepp nach dem zweiten Platz beim „Pirates Cup“.

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