Lokalsport Leichlinger TV stellt Reife mit Sieg in Lemgo unter Beweis

Leichlingen · Gelegentlich entwickeln Sportler unerwartete Qualitäten. So auch beim Handball-Drittligisten Leichlinger TV, der plötzlich überraschend souverän darin geworden ist, unangenehme Aufgaben zu bewältigen. Die drei zurückliegenden Spiele gegen Minden II, den ATSV Habenhausen und am Samstagabend die HSG Lemgo II (39:38 (23:20)), gehören zweifelsfrei in die Kategorie der weniger reizvollen Spiele. Am kommenden Freitag kommt in dem als Aufsteiger feststehenden TuS Ferndorf ein Spitzenteam in das Ostermann-Forum (20 Uhr).

Lokalsport: Leichlinger TV stellt Reife mit Sieg in Lemgo unter Beweis
Foto: Miserius Uwe

Die Partie in Lemgo brachte der LTV torreicher als erwartet hinter sich. "Da waren so einige Höhen und Tiefen dabei", sagte Kapitän David Kreckler. Der 35-Jährige scheint weiterhin in einer Art Zeitschleife gefangen zu sein, die ihn nicht altern und dafür weiterhin guten Handball spielen lässt. Zwölf Treffer versenkte Krecklers "linke Klebe" diesmal. Völlig zurecht rangiert er weiter mit Abstand auf Platz eins der Tor- und Siebenmeter-Schützen der Liga. "Klar freue ich mich darüber", sagte der Rechtsaußen, wehrte aber gleich mit dem Hinweis auf seine sieben Siebenmeter bescheiden ab: "Diese Tore haben die anderen herausgeholt."

Dass das in Lemgo gar nicht so einfach ist, machte die junge Reserve gleich zu Beginn klar. "Wir hatten einen holprigen Start und eines war uns klar: Lemgo kann rennen", schilderte Kreckler. Ärgerlich, dass die Blütenstädter mit so vielen Nebenkriegsschauplätzen zu kämpfen hatten und früh dezimiert wurden: In Stammkeeper Mathis Stecken fuhr nur ein Torhüter mit. Carsten Mundhenk fehlte aus privaten Gründen, Dean Christmann laboriert weiter an einer Verletzung. Kreisspieler Jannes Hertlein flog zudem wie in der Vorwoche nach einer Roten Karte vom Platz. Der Ostfriese musste bereits zum fünften Mal in der Saison vom Feld - so oft wie kein anderer. Unterstützung von der Seitenlinie gab es von Co-Trainer Björn Aust. Wie in der vergangenen Woche blieb Cheftrainer Frank Lorenzet erkrankt zu Hause. Seine Spieler ließen sich davon nicht beirren.

Dabei hätte der LTV genug Möglichkeiten gehabt, das Spiel aus der Hand zu geben. "Am Anfang der Saison hätten wir so ein Spiel vielleicht noch verloren", sagte Bastian Munkel. Inzwischen entfalten sich die im Kader vorhandenen Stärken immer besser - auch in unangenehmen Phasen. "Wir hatten ein Quäntchen mehr Glück und Erfahrung", betonte Kreckler. "Wir wussten, dass wir uns nach den Niederlagen gegen Krefeld und Longerich gegen die Teams aus der unteren Tabellenhälfte keine Ausrutscher leisten dürfen."

Gegen Ferndorf sei das nun anders. "Das ist das einfachste Spiel der Saison", sagt Kreckler: "Wenn du gegen sie verlierst, ist es der ungeschlagene Tabellenführer. Wenn du gewinnst, ist es eine Überraschung."

LTV Stecken - Rachow (3), Munkel (4), Lange, Hansen (5), Novickis (7), Feuchtmann, M. Schulz (6), Hertlein (1), Menzlaff, Kreckler (12/7).

(jim)
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