Handball, 3. Liga Leichlinger TV setzt auf den Mix aus Erfahrung und Talent

Leichlingen · Der Handball-Drittligist Leichlinger TV reist mit Rückenwind nach Baunatal. „Wenn die Einstellung stimmt, kann alles funktionieren“, sagt Jan Speckmann.

 Linksaußen Timo Blum gehört zum jungen Kern des LTV.

Linksaußen Timo Blum gehört zum jungen Kern des LTV.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

Im ebenso souveränen wie überraschenden Sieg gegen die Bergischen Panther sieht Jan Speckmann ein Zeichen. „Wenn die Einstellung stimmt, kann alles funktionieren. Das hat man gesehen“, sagt der 22 Jahre alte Rückraumspieler des Handball-Drittligisten Leichlinger TV über das 30:23 vor rund anderthalb Wochen. Es war ein Erfolg mit Symbolwirkung. Nach einem Negativlauf mit drei Niederlagen, der im deftigen 20:40 bei der HSG Krefeld gipfelte, sendete die Mannschaft von Trainer Lars Hepp ein Lebenszeichen – und das, obwohl diverse Akteure verletzungsbedingt nur zuschauen konnten.

„Wenn viele Leute fehlen, wird der Kampfgeist umso größer“, betont Speckmann. Der Rechtshänder ist einer der zahlreichen Neuen im Kader der Blütenstädter. Er stieß erst im Sommer zum LTV. Der 1,96-Meter-Mann stammt aus Schwerte und spielte mit der Dortmunder DJK Oespel-Kley sogar in der A-Jugend-Bundesliga. Dann verschlug ihn sein Sportmanagement-Studium an die Kölner Sporthochschule, wo ihn ein Dozent an die U23 des TSV Bayer Dormagen weiterempfahl. Viel spielen konnte er dort aber nicht. Erst sorgte das Coronavirus für den Abbruch der Saison, dann strukturierte Dormagen seine zweite Mannschaft neu – und Speckmann landete in Leichlingen.

Dort hilft er beim Kampf gegen den Abstieg und kommt in neun Spielen auf bislang 18 Treffer. „Der Start war ordentlich“, sagt der Mann mit der Rückennummer 30. Er ärgert sich aber wie alle Leichlinger über verpasste Punktgewinne gegen TuSEM Essen II und die SG Menden Sauerland Wölfe. Auch deswegen rangiert der LTV vor dem Spiel bei Eintracht Baunatal am Samstag (18 Uhr) auf Rang sieben der Gruppe D – einem Tabellenplatz, auf dem der Klub am Saisonende in der Abstiegsrunde der letzten Sechs antreten müsste. Bislang gehören dazu auch die Lokalrivalen der Bergischen Panther, die der LTV mit seinem Sieg in den Abstiegsstrudel gezogen hat. Beide Teams zählen acht Pluspunkte.

Es gibt also gute Gründe für Hoffnung beim LTV – auch, weil in Routinier Valdas Novickis der beste Torschütze der Liga (64 Treffer) im Rückraum neben Speckmann aufläuft. „Valdi und auch Thomas Bahn bringen eine Menge Erfahrung und Substanz mit“, sagt der 22-Jährige. Er zählt zur Gruppe der Talente, zu denen auch Felix Barwitzki, Tobias Weiler oder Kaan Taymaz gehören. „Wir sind noch sehr jung. Deswegen ist klar, dass noch nicht alles rundläuft“, sagt Speckmann. Allerdings: Der Kampfgeist stimmt und Anführer wie Kapitän und Torhüter David Ferne schaffen es offenbar, die Mannschaft auch nach heftigen Rückschlägen wie in Krefeld wieder aufzubauen. Jetzt hoffen die Handballer um Jan Speckmann, dass es im 225 Kilometer entfernten Baunatal mit dem nächsten Erfolg klappt.

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