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Last-Minute-Erfolg LTV rumpelt sich zum Sieg gegen Northeim

Leichlingen · Mit einer alles andere als überzeugenden Leitungen fuhren Leichlingens Drittliga-Handballer die nächsten Punkte ein.

 Hendrik Rachow (mit Ball) und seine Teamkollegen hatten mit Northeim einige Mühe.

Hendrik Rachow (mit Ball) und seine Teamkollegen hatten mit Northeim einige Mühe.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Als David Kreckler 38 Sekunden vor dem Abpfiff der Partie gegen den Northeimer HC zum Siebenmeter antrat, wickelte sich David Ferne ein Handtuch um den Kopf. Der Torhüter des Leichlinger TV wollte sich den letztlich spielentscheidenden Wurf seines Kapitäns lieber nicht ansehen. Doch nachdem Kreckler verwandelte und Alexander Kübler den Gegenangriff der Gäste spektakulär unterband, feierte der LTV einen 29:28 (16:13)-Sieg, zu dem sich die Handballer regelrecht quälen mussten.

Ob Ferne angesichts der schwachen Leistung seiner Kollegen lieber die ganze Zeit das Handtuch vor dem Kopf gehabt hätte? „Dann hätte ich ja nichts mehr gesehen“, sagte der 24-Jährige lachend. Das wäre schlecht gewesen, denn ohne Ferne hätte dem Tabellenführer wohl die zweite Saisonniederlage gedroht. Am Samstagabend zeigte die Mannschaft von Trainer Lars Hepp eine ihrer bislang schwächsten Saisonleistungen.

Dass die Pirates nicht stolperten, lag auch an der Rettungstat Küblers in den letzten Sekunden der Partie. Der Neuzugang von Zweitliga-Aufsteiger Bayer Dormagen bekam gerade noch die Hand an den finalen Pass der Northeimer. Wer wann wo seine Füße hatte, ließ sich später indes nicht mehr aufklären. „Wir hatten zuvor genug Zeit, um zu gewinnen“, sagte Kübler und kritisierte das knappe Ergebnis: „Das ist nicht das, was wir können und wollen.“

Tatsächlich machten die Leichlinger fast alles schlechter als beim starken Sieg in der vergangenen Woche gegen die Bergischen Panther. Die Deckung ließ durchgehend Räume offen, kein einziger Tempogegenstoß landete im Tor und duzende Bälle flogen an den Northeimer Torhüter oder neben das Tor. Mike Schulz, sonst mit einer Trefferquote nahe der 100 Prozent unterwegs, vergab wie Kollege Dennis Aust mehrfach. Hepp moserte dementsprechend zurecht: „Was wir verworfen haben, war viel zu viel“. Ferne polterte gar über eine „Frechheit von uns“ und sagte: „Es ist ewig her, dass es so knapp war.“

Dass nun trotzdem zwei Punkte auf das LTV-Konto wandern, könnte man aber auch als Zeichen der Stärke werteb. Schließlich begleitete die Partie gegen den aus der Ost-Liga umgruppierten Klub aus Niedersachsen ein starker Spannungsabfall. Nach dem Derby mit Partystimmung gegen die Panther und vor dem Spitzenspiel bei der Punktgleichen HSG Krefeld (Sonntag, 16 Uhr, Glockenspitzhalle) war eigentlich das Gegenteil zu erwarten. Dass die Blütenstädter es meisterten, spricht für sie. Die Art und Weise nicht. Kübler gewann dem „Bugschuss“ sogar noch Positives ab. „Es zeigt uns, dass wir nicht alles selbstverständlich lösen können“, schloss der 29-Jährige aus der Partie. Die hohe Fehlwurfquote sei das am simpelsten lösbare Problem für Handballer.

Mit Krefeld steht nun ein Gegner auf dem Spielzettel, der Fehler konsequenter als die Northeimer bestraft. „Bis jetzt haben wir uns indirekt gemessen“, sagt Kübler. Und Kreckler ließ über Facebook verlauten: „So ein Gegner liegt uns besser. Die haben die Favoritenrolle.“Personell wird Hepp zwar nicht in Bestbesetzung antreten können, doch Kübler wähnt die Mentalität auf der Seite des LTV. „Wir können freier aufspielen. Krefeld muss und will – und wir können“, sagt er. „Wenn das Spiel verloren gehen sollte, geht hier nicht die Stimmung ins bodenlose.“

LTV Stecken, Ferne – Schneider (3), Rachow (6), D. Aust (1), Novickis, Kübler (3), Schulz, Santos (2), Menzlaff (6), Wiencek (4), Kreckler (3/2).

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