Handball, 3. Liga LTV feiert emotionalen Erfolg im Derby

Burscheid · Die Blütenstädter entscheiden das Lokalduell gegen den TuS 82 dank viel Nervenstärke verdient für sich und feiern im Anschluss ausgelassen.

 LTV-Kapitän David Ferne (Nr.22) feiert gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Sieg gegen Opladen.

LTV-Kapitän David Ferne (Nr.22) feiert gemeinsam mit seinen Teamkollegen den Sieg gegen Opladen.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wer etwas über die Bedeutung dieses Derbysieges für die Handballer des Leichlinger TV wissen wollte, musste nur in die Gesichter schauen. Absolute Freude und Euphorie waren dort etwa bei LTV-Anführer Alexander Kübler sichtbar, der nach der Schlusssirene beim 24:23 (12:10) gegen den Drittliga-Rivalen TuS Opladen wie ein kleines Kind durch die Halle hüpfte. „Das ist Sport, das macht einfach Bock“, sagte Kübler, noch immer beseelt von einem packenden Lokalduell, an dessen Ende der LTV viel Selbstvertrauen für den Abstiegskampf sammelte.

Das Team feierte zu den Klängen das Party-Klassikers „Humba-Humba-Tätärä“ ausgelassen mit seinen Fans, goldenes Konfetti flog gar von der Tribüne auf das Feld in der Sporthalle auf dem Schulberg in Burscheid. Nur wenige Meter entfernt standen die Gäste mit hängenden Köpfen und suchten mühsam nach Erklärungen für ihre erst dritte Saisonniederlage. „Wir haben Leichlingen hier zum Sieger gemacht, in dem wir nicht umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen haben“, analysierte TuS-Trainer Fabrice Voigt frustriert. „Leichlingen hat mit viel Hektik genau das erreicht, was sie wollten.“

Opladen steht als Dritter (16:6 Punkte) freilich immer noch besser da als der LTV, der nach der Hälfte der Saison als Tabellenachter (10:12) in die Abstiegsrunde müsste. Aber die Stimmung war zumindest am Samstagabend auf Seiten der Blütenstädter deutlich besser: „Zur Halbzeit mit acht Pluspunkten dazustehen wäre richtig scheiße gewesen, mit jetzt zehn ist es richtig geil“, sagte Kübler überschwänglich. Der Kreisläufer war einer von mehreren überragenden Akteuren auf Seiten der Leichlinger. Zusammen mit Spielmacher Valdas Novickis bildete der frühere Kapitän ein hervorragendes Duo.

Zwischen den Pfosten lief Spielführer David Ferne wieder zur Hochform auf. Zudem präsentierte sich Rückraumspieler Jan Speckmann besonders im zweiten Durchgang stark. Der Sommerzugang erzielte 46 Sekunden vor Spielende den entscheidenden Treffer. Die Opladener hatten in der Folge noch die Chance zum Ausgleich, Voigt gab in einer Auszeit letzte taktische Anweisungen. Joscha Rinke beging wenige Sekunden vor Schluss jedoch ein Stürmerfoul und leitete damit die wilde Feier des LTV ein.

Die Gastgeber, die bereits das Derby gegen die Bergischen Panther gewonnen und vier ihrer fünf Siege vor eigenem Publikum geholt haben, zeigten eine echte Willensleistung. Während die Gäste mit vollem Kader antraten, einige Spieler sogar noch auf der Tribüne unter den 180 Zuschauern saßen, ist der LTV stark auf seine Leistungsträger wie Novickis oder Kübler angewiesen, die wie das gesamte Team konditionell und nervlich stark dagegenhielten. So kippte das Spiel etwa nicht, als der LTV nach der Pause seinen Zwei-Tore-Vorsprung verspielte und mit zwei Treffern zurücklag. Das hatte allerdings auch mit der Schludrigkeit der Opladener zu tun, die insgesamt viel zu viele Bälle, darunter drei Siebenmeter, verwarfen.

Der Sieg für den LTV ging in Ordnung. Nach den vermeidbaren Niederlagen gegen die SG Menden Sauerland Wölfe und TuSEM Essen II holte der LTV nun zwei Überraschungssiege gegen Opladen und die Panther. Kübler wollte die Erfolge aber nicht als Bonuspunkte verstanden wissen. „Opladen hat es bislang überragend gemacht. Trotzdem ist das ein Gegner, den wir schlagen müssen“, sagte der Routinier. Das gelang am Samstagabend eindrucksvoll.

LTV Ferne – Zulauf, Taymaz, Novickis (5/2), Linnemannstöns (1), F. Barwitzki (1), Kübler (6), M. Barwitzki (1/1), Speckmann (6), Blum (4/2), Mentges, Swiedelski, K. Symannek, Natzke.

TuS 82 N. T. Schmidt, J. Schmidt – Bachler, Rachow, J. Sonnenberg (4), Meurer, Jagieniak (4), Anger, Adams (1), Dittmer (8), Nitzschmann (3), Dasburg, Jäger, M. Sonnenberg (1), Krefting, Rinke (2).

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