Außenseiter in eigener Halle LTV geht ohne Druck ins erste Heimspiel

Leichlingen · Der Wilhelmshavener HV ist am Samstagabend klarer Favorit gegen das neuformierte Team um Trainer Lars Hepp. Zugang Alexander Senden lässt sich davon aber nicht entmutigen

 Alexander Senden (Mitte) wird unsanft gestoppt.

Alexander Senden (Mitte) wird unsanft gestoppt.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Wenn der Handball-Drittligist Leichlinger TV am Samstag gegen den Wilhelmshavener HV (20 Uhr, Ostermann-Halle am Hammer) sein erstes Heimspiel der neuen Saison bestreitet, gibt es für das neuformierte Team und die Fans eine Art Kennenlernen. „In der Halle sehen wir dann bestimmt nochmal viele neue Gesichter“, sagt Alexander Senden. Der 23 Jahre alte Rückraumspieler ist selbst einer der zahlreichen Zugänge – ob in der Mannschaft oder im Stab dahinter.

„Uns Neuen wurde es leicht gemacht. Das gilt sportlich wie abseits des Platzes“, sagt Senden, der vom Regionalligisten TV Jahn Köln-Wahn an die Wupper kam. Lediglich die beiden Spielmacher Christopher Gelbke und Sebastian Linnemannstöns kannte Senden bereits im Vorfeld, alle anderen Mitstreiter waren ihm unbekannt. „Ich kannte den LTV immer als Top-Adresse“, betont Senden. Jetzt sei es spannend, bei dem Neuanfang dabei zu sein.

Der Partie gegen Zweitliga-Absteiger und großen Titelfavoriten Wilhelmshaven sieht der Dürener wie Trainer Lars Hepp („Das ist ein recht einfaches Spiel für uns”) ohne Druck entgegen. Die Chancen auf Zählbares sind gering, die Gastgeber können sich auf die Außenseiterrolle berufen. „Wir haben nichts zu verlieren. Die ersten zwei Plätze werden mit Wilhelmshaven und Eintracht Hagen für den Rest der Liga eher abgeschottet sein“, prognostiziert Senden. Beide Mannschaften würden auch eher mit Zweitliga-Kadern antreten. Für den LTV gehe es in dieser Spielzeit voller Neuerungen vor allem darum, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern „und darüber hinaus einen einstelligen Platz zu erreichen“, wie der Zugang betont.

Ihren Auftakt bei Zweitliga-Absteiger HSG Neuss/Düsseldorf hatten die Blütenstädter in der Vorwoche nur knapp verloren (30:31) und sich dabei stark präsentiert. Auch die Testspiele in der Vorbereitung verliefen positiv. Der erste ernstzunehmende Gradmesser sei aber die Partie bei GWD Minden II in einer Woche, vermutet Senden. „Das wird ein wichtiges Spiel“, sagt der Student, der in Aachen an der RWTH im Fach Wirtschaftsingenieurwesen eingeschrieben ist. Auf dem Feld sei der Plan für die Heimpremiere klar: schnell nach vorne spielen – auch, weil andere Mannschaften körperlich vielleicht stärker seien. „Aber wenn die Emotionen und das Tempo stimmen, können wir jeden ärgern“, sagt Senden.

Seine Knieblessur, die ihm in der vergangenen Woche Probleme bereitet hatte, ist mittlerweile überstanden. „Mir geht es wieder gut“, betont der Rechtshänder, den Hepp gemeinsam mit Zugang Maurice Meurer (SG Langenfeld) im halblinken Rückraum einplant. Fehlen werden gegen Wilhelmshaven dagegen weiterhin die im Aufbautraining befindlichen Valdas Novickis (nach Achillessehnenriss) und Alexander Kübler (nach Muskelfaserriss) sowie Linnemannstöns und Kreisläufer Kris Zulauf aus privaten Gründen.

Das erfordert ein gewisses Improvisationstalent von Hepp, der aus dem anstehenden Spiel der Marke „David gegen Goliath“ weitere Erkenntnisse für die kommenden Wochen ziehen kann, ehe Minden als Standortbestimmung wartet.

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