Handball, 3. Liga Stöcker lässt den LTV erstmals jubeln

Leichlingen · Der 19 Jahre alte Torhüter des Handball-Drittligisten zeigt beim 29:27-Sieg des Leichlinger TV gegen die Reserve des VfL Gummersbach ein überragendes Spiel, bleibt aber bescheiden. „Es lief ganz gut“, sagt der ehemalige Gummersbacher.

 Torhüter Dennis Stöcker (r.) erhielt von seinem Trainer Lars Hepp gegen seine Ex-Teamkollegen den Vorzug – und überzeugte auf ganzer Linie.

Torhüter Dennis Stöcker (r.) erhielt von seinem Trainer Lars Hepp gegen seine Ex-Teamkollegen den Vorzug – und überzeugte auf ganzer Linie.

Foto: Uwe Miserius

Als Dennis Stöcker lange nach Spielende vor die Sporthalle auf dem Schulberg in Burscheid trat, brandete Jubel auf. Seine Teamkollegen, die bereits mit einem Bier auf den ersten Saisonsieg des Leichlinger TV anstießen, applaudierten gemeinsam mit den versammelten Fans dem Mann des Abends. Dieser kam nach seinen zahlreichen Glanztaten beim 29:27 (14:10) gegen den VfL Gummersbach II aber ganz bescheiden daher. „Es lief ganz gut heute“, sagte der erst 19 Jahre alte Torhüter nach seiner starken Vorstellung.

Mit 13 Paraden, sechs davon bei Siebenmetern, brachte Stöcker die Oberbergischen zur Verzweiflung – und dem LTV im Kampf um den Klassenerhalt in der 3. Handball-Liga die ersten wertvollen Pluspunkte. Nach der Auftaktniederlage bei den SGSH Dragons aus Schalksmühle stehen die Blütenstädter mit 2:2 Zählern nun ordentlich da. Stöcker hatte daran am Samstagabend den größten Anteil.

Der Schlussmann hielt den LTV besonders in der ersten Hälfte mit starken Paraden im Spiel. Das kam nicht von ungefähr, wie auch Stöcker analysierte: „Es war natürlich ein Vorteil, dass ich die Mannschaft ganz gut kenne. Dementsprechend hatte ich den einen oder anderen Wurf noch auf dem Kasten.“

Seit der F-Jugend spielte Stöcker im Trikot des VfL Gummersbach, in der vergangenen Saison noch in der A-Jugend-Bundesliga. Aus dem damaligen Team setzt sich in weiten Teilen die jetzige Reserve-Mannschaft in der 3. Liga zusammen. Stöcker aber entschied sich im Juli für einen Wechsel an die Wupper, um den nächsten Schritt zu gehen und sich „an das Spielniveau der 3. Liga zu gewöhnen“.

Gegen die Gummersbacher fügte er sich prächtig ein. Während in Schalksmühle noch Torwartkollege David Ferne zwischen den Pfosten begann, setzte LTV-Trainer Lars Hepp gegen den VfL sofort auf Stöcker. Dieser gab ihm recht: Nach einem unglücklichen Leichlinger Start und dem 0:2-Rückstand (3.) entschärfte der Youngster ein ums andere Mal. Besonders bemerkenswert war etwa seine Glanztat in der 18. Minute, als Stöcker erst einen Siebenmeter und dann den Nachwurf kassierte. Allein im ersten Abschnitt griff Stöcker zehnmal rettend ein.

Dem Hepp-Team um den starken Spielmacher Valdas Novickis (13 Tore) und flinken Rechtsaußen Fynn Natzke (6) gelang offensiv zwar keineswegs alles, dennoch setzte es sich ab. Auch eine kurze Schwächephase nach Wiederbeginn sowie eine chaotische und fehlerhafte Schlussphase brachten den LTV nicht zu Boden. Stöcker, der in Halbzeit zwei zeitweise durch Ferne ersetzt wurde, sorgte mit einem weiteren parierten Siebenmeter (59.) in der sogenannten „Crunchtime“ für großen Jubel auf den Rängen.

Knapp 100 Zuschauer hatten den Weg zum ersten LTV-Heimspiel seit 554 Tagen nach Burscheid gefunden, dem Leichlinger Ausweichspielort, da die Halle am Hammer nach der Flutkatastrophe bis auf Weiteres nicht bespielbar ist. Die Stimmung, angeheizt durch die Trommler der Leichlinger A-Jugend, war dabei gut: „Die Jungs heizen hier den Kessel richtig gut auf, das war einfach geil heute“, schwärmte auch Stöcker.

Schon gegen die SG Menden Sauerland Wölfe peilt der LTV am kommenden Sonntag (15 Uhr) an selber Stelle eine Wiederholung an.

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