Fußball Leichlinger auf dem Absprung

Der Finanzskandal beim Fußball-Bezirksligisten SC Leichlingen um zweckentfremdete Mittel aus einer Erbschaft wirkt sich auch auf die erste Mannschaft auf.

"Dass die uns zugesagten Gelder gezahlt werden, damit rechnen wir nicht", sagt Manuel Frank. Dennoch wollen er und seine Teamkollegen zumindest bis Saisonende für den SCL auflaufen. Unter der Vorgabe allerdings, dass sie als Gegenleistung dafür die Freigabe für einen Wechsel erhalten. "Die sollten sie auch bekommen, denn diese Einstellung ist selten genug. Davor ziehe ich den Hut", betont Leichlingens Trainer Frank Kremer.

Seines Wissens nach ist fast das gesamte Team im Gespräch mit möglichen neuen Klubs. Chrisovalantis Tsaprantzis und Keeper Jan Conradi erhalten durch ihren starken Auftritt beim Pokalspiel gegen Union Solingen, die Chance, beim Verbandsligisten ein Probetraining zu absolvieren. Die früheren Neukirchener Michael Mollek sowie Manuel und Julian Frank sind wohl beim Ligakonkurrenten HSV Langenfeld im Gespräch, Andreas Schäfer und Norman Makulik beim Landesligisten TG Hilgen. Omar Abdelhadi und SCL-Kapitän Peter Walocha werden mit dem Bezirksligisten FC Monheim in Verbindung gebracht. "Es müsste schon Überraschendes passieren, damit diese Mannschaft nicht auseinanderfällt", hatte der Spielführer bei der Jahreshauptversammlung des Klubs gesagt.

Eine entsprechende Wendung steht angesichts der finanziellen Probleme, mit denen die Leichlinger sich konfrontiert sehen, jedoch nicht zur Diskussion. "Also konzentrieren wir uns auf den Fußball und werden versuchen, am Sonntag um 15 Uhr wieder alles zu geben", kündigt Kremer an. Ihm steht für die Partie beim Abstiegskandidaten Gruiten Andreas Schäfer wieder zur Verfügung. Dafür muss René Kosok wegen eines Seminars passen.

Mit großem Interesse haben die Verantwortlichen beim Ligakonkurrenten VfL Witzhelden die Vorkommnisse beim SCL verfolgt. "So bitter das ist, das ist nun auch die Chance für einen Neubeginn. Anderen Klubs sollte das eine Warnung sein, immer auf dem Teppich zu bleiben", kommentiert Co-Trainer Oliver Heesen — in der Jugend selbst an der Balker Aue aktiv — den Skandal beim Nachbarn.

Probleme wie diese gibt es am Scharweg nicht. Deshalb kann Coach Christian Hausmann sich mit den Seinen ganz auf die sportlichen Belange konzentrieren. Mit einem Sieg gegen den FC Monheim (Sonntag, 15 Uhr), könnte der VfL Platz vier festigen. "Eine Rechnung ist noch offen aus dem Hinspiel", verrät Heesen. Die Witzheldener wollen sich revanchieren für die Niederlage im ersten Aufeinandertreffen, bei dem VfL-Keeper Markus Schaefer des Feldes verwiesen wurde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort