Fußball Lauter bekannte Könner

Heute gegen Spitzenreiter Bremen mit seinen trefflichen Stars Klose und Diego wird sich Bayer schwer strecken müssen. Bei den Innenverteidigern ist Callsen-Bracker im Kommen.

Das hat ja auch was von einem nicht unerheblichen Zugewinn an Zeit. Das Videostudium nach der Partie in Aachen fiel bei Bayers Trainer Michael Skibbe jedenfalls ziemlich komprimiert aus, dem Leverkusener Coach genügte diesmal ein Zusammenschnitt von der mit 3:2 gewonnenen Begegnung auf dem stimmungsvollen Tivoli. „Wenn viele Dinge gut funktionieren, muss man nachher auch nicht mehr so viel analysieren“, erklärte Skibbe, dem vor allem das „deutlich verbesserte Passspiel“ der Seinen Freude bereitete. Und Sicherheit bei den Kombinationen werden die Leverkusener auch heute Abend benötigen, wenn sich ihnen der Spitzenreiter Werder Bremen in der BayArena in den Weg stellt (20 Uhr).

„Ich hoffe, dass wir es schaffen, uns dem tollen Niveau des Gegners anzupassen. Bremen ist schon seit geraumer Zeit neben den Bayern die Top-Adresse im deutschen Fußball und ich glaube, das wird auch noch ein paar Jahre so bleiben“, sagt Skibbe mit leiser Bewunderung des skandallosen Klubs von der Weser, der sich ohne Getöse, dafür aber mit umso mehr Sachverstand und Fortune bei den Transfers stetig nach oben gespielt hat. Und die Herren Klose und Diego stehen natürlich für Offensivfußball vom Allerfeinsten, was sich vor allem auswärts schwer bemerkbar macht. Drei Mal schon öffneten die Bremer in der Fremde ein „Sixpack“, siegten 6:1 in Mainz, 6:2 in Frankfurt und 6:0 in Bochum. „Das Gute ist aber, dass daher auch jeder um die Stärken Werders weiß. Da ist nichts unbekannt“, betont Skibbe, der keinen Wachhund für den brasilianischen Alleskönner Diego (acht Treffer und zehn Vorlagen) abstellen wird. „Ihn und auch Klose oder Borowski müssen wir im Kollektiv packen, einer allein kann solche Klasseleute nicht ausschalten.“

Für Roque Junior, dessen Oberschenkelzerrung ihn erneut zur Pause zwingt, rückt Ahmed Madouni in den Kader. Von Beginn an spielen wird der Algerier indes kaum. In der Hierarchie der Innenverteidiger bei Bayer, in der Juan als Primus gesetzt ist, sind sowohl Karim Haggui (trotz dessen schwachen Auftritts in Aachen) als auch Jan-Ingwer Callsen-Bracker an ihm vorbeigezogen. „Jan hat einen deutlichen Schritt nach vorn gemacht in seiner Entwicklung, ist viel robuster geworden und kann ja als einziger unserer Manndecker auch im defensiven Mittelfeld spielen“, erklärt Skibbe, dem auf der Position des „Sechsers“ in den verletzten Calle Ramelow und Pirmin Schwegler zwei Akteure fehlen. Links offensiv wird erneut Tranquillo Barnetta beginnen. „Seine Auswechselung in Aachen war allein taktisch bedingt, ich habe ihn ordentlich gesehen“, meint Skibbe.

(RP)
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