Drittliga-Handballer geben Führung aus der Hand Hepp vermisst die Gier beim LTV

Leichlingen · Der Trainer des Leichlinger Handball-Drittligisten hadert nach dem 28:28 bei der SG VTB/Altjührden mit seinem Team.

 Athletisch: Leichlingens Alexander Kübler (l.) setzt in der Partie gegen den Drittliga-Aufsteiger zum Wurf an.

Athletisch: Leichlingens Alexander Kübler (l.) setzt in der Partie gegen den Drittliga-Aufsteiger zum Wurf an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mit der Souveränität eines Spitzenteams hätten die Handballer des Leichlinger TV den Sieg wohl über die Zeit gebracht. Doch als Spitzenteam lässt sich der Drittligist aus der Blütenstadt nach nun mehr als der Hälfte der Spielzeit nicht bezeichnen. Beim 28:28 (15:17) gegen den Abstiegskandidaten SG VTB/Altjührden schenkte der LTV einen Punkt her und verpasste beim Rückrunden-Auftakt das selbst gesetzte Ziel, bis zur Pause keine Punkte mehr abzugeben.

Stattdessen orientieren sich die mit großen Ambitionen gestarteten Pirates (23:9 Punkte) als Tabellendritter zunehmend nach unten. Der Abstand auf Aufsteiger TuS Spenge (21:11) auf Platz vier beträgt zwei Zähler, der Rückstand auf die zweitplatzierte SG Schalksmühle-Halver (26:6) drei – von den sieben Punkten auf Spitzenreiter HSG Krefeld (30:2) ganz zu schweigen.

Die Meinungen nach dem Spiel waren daher eindeutig. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Trainer Lars Hepp, dessen Mannschaft sich vor gerade einmal 200 Zuschauern nie entscheidend absetzen konnte. Zum einen fruchtete die von Hepp getestete 4:2-Deckungsvariante nicht, zum anderen machte sich das Fehlen des kurzfristig erkrankten Spielmachers Valdas Novickis auf schmerzhafte Weise bemerkbar. David Wiencek allein konnte nicht für die nötige Kreativität im Angriff sorgen.

Und das wurde in der Schlussphase sichtbar: Anstatt nach Wienceks Treffer zum 28:26 (57.) mit einem weiteren Tor den Sieg perfekt zu machen, fing sich der klare Favorit noch zwei Tore – gekrönt durch einen verwandelten Siebenmeter bei bereits abgelaufener Uhr. „Den darfst du so meiner Meinung nach nicht pfeifen, aber wir haben das Spiel vorher aus der Hand gegeben“, sagte Zugang Kris Zulauf.

Sein Trainer sah das ähnlich. „Es ist schade, weil wir gegen Ende meist ein Tor vorne waren“, sagte Hepp, ehe er das Problem knallhart ansprach: „In der Mannschaft ist nicht diese Gier und das Verlangen danach, das zweite, dritte und vierte Tor zu machen.“ Und so blieb der Aufsteiger, den der LTV im Hinspiel noch klar besiegt hatte (29:21), im Spiel und bestrafte die Leichlinger Achtlosigkeit. Das Ergebnis sei deshalb Hepp zufolge auch „gerecht“.

In der knapp fünfwöchigen Weihnachtspause hat der LTV eine Menge zu tun, um zu stabilen Leistungen zurückzufinden. Furiosen Auftritten folgen fahrige wie nun am Wochenende, fahrigen folgen dann aber wieder furiose. „Bei den jüngsten Ergebnissen kann man schwer sagen, dass alles gut ist“, sagte Zulauf, „ich würde aber auch nicht alles schlecht reden.“ Unter anderem mache die dünne Personaldecke der Mannschaft derzeit zu schaffen. Nicht zuletzt deswegen will der Verein in der herbeigesehnten Pause noch einmal nachlegen.

Leichlinger TV Stecken, Ferne – Schneider (4), Rachow (4), Zulauf, D. Aust (2), Rosendahl, Padeken (1), Kübler (3), Schulz (6), Menzlaff (2), Wiencek (3), Kreckler (3).

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