Basketball Kuczmann verbietet Giants das Jammern

Leverkusen · Der Trainer der noch immer sieglosen ProA-Basketballer sieht vor dem morgigen Spiel gegen Ehingen keinen Sinn darin, über verletzte Leistungsträger zu klagen. "Wir brauchen diesen Sieg, und wir werden ihn holen", sagt Kuczmann

"Wir waren heute ganz nah dran. Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir die Partie noch drehen können, aber es hat eben nicht sollen sein." So lautete Achim Kuczmanns Zusammenfassung des verlorenen Heimspiels gegen ETB Essen am vergangenen Samstag. Diese Sätze hätten indes auch von seiner Analyse der Begegnungen gegen Chemnitz und in Oettingen stammen können, denn im Prinzip sind es immer die gleichen Vokabeln, die der Leverkusener Coach bei der Nachbetrachtung der Niederlagen seiner Mannschaft bemühen muss.

Davon gab es in dieser Saison bereits fünf, und die letzten drei verliefen im Grunde nach dem gleichen Strickmuster: schlechter Start, Aufholjagd nach der Pause, retardierendes Moment in den Schlussminuten, knappe Niederlage. Am morgigen Samstag gibt es nun den nächsten Versuch auf Zählbares. Der Gegner heißt diesmal Ehingen (Smidt-Arena, 19.30 Uhr). "Es bringt nichts, andauernd darüber zu philosophieren, warum es nicht reicht. Wir brauchen diesen Sieg, und wir werden ihn holen", stellt Kuczmann klar.

Statt Philosophie setzt der Coach schon eher auf Mathematik: "Wir haben zuletzt mit sechs, dann mit fünf und nun mit vier Punkten verloren, es ging also ständig aufwärts. Jetzt machen wir aus -4 einfach +1 und fertig", sagt er. Damit diese so verblüffend einfache Kuczmannsche Formel letztlich auch aufgehen kann, verlangt ihr Entdecker vehement nach mehr offensiver Durchschlagskraft. Denn davon zeigt sein Team in der ProA bislang insgesamt viel zu wenig. Gegen Essen punkteten in Ben Spöler und Tony Watson gerade einmal zwei Spieler zweistellig – zu wenig. Auch deshalb langte es bei den beiden jüngsten Auftritten nicht ein einziges Mal zu einer Führung.

Dass in Jack Eggleston und Götz Twiehoff zwei offensive Stützen seit Wochen verletzt fehlen, lässt der 59-Jährige nicht als Argument gelten, zumal dieser Zustand bei beiden noch einige Zeit andauern wird: "Beide werden nicht schneller gesund, nur weil wir herumjammern, wie sehr sie uns fehlen. Außerdem gibt es auch mit ihnen keine eingebaute Garantie, dass wir öfter treffen", betont Kuczmann und redet stattdessen lieber die Verbliebenen stark: "Die Jungs wissen alle, wie man erfolgreich spielt. Sie haben es oft genug bewiesen. Jetzt müssen sie sich aber auch endlich ihr positives Erlebnis holen", sagt er.

Die morgigen Gäste aus dem Schwabenland durften dieses Gefühl eines Sieges bereits viermal auskosten. Die Mannschaft mit dem jüngsten Altersdurchschnitt der ProA (20,3 Jahre), rangiert aktuell auf Rang vier und verfügt in seinem US-Trio Carlton Guyton, Virgil Matthews und Taylor Rohde über exzellente Schützen. Zudem ist es gut möglich, dass sich Ehingens Coach Ralph Junge zusätzliche Infos über den Gegner bei Sven Jeuschede und Chris Sengfelder holt. Die ehemaligen Leverkusener und aktuellen Ehinger Jugendspieler gehörten im Vorjahr auch zum erweiterten Kreis des ProB-Teams. Die Riesen vom Rhein lässt all das aber kalt. "Hier ist keiner wegen irgendwas nervös. Am Samstag wird es anders laufen, der Sieg ist überfällig", sagt Kuczmann bestimmt.

(sl)
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