Handball Khan arbeitet mit den Elfen an der Athletik

Leverkusen · Der neue Trainer von Bayers Handballerinnen spricht über Nachholbedarf im Frauenhandball, die Erwartungen an sein junges Team und die Frage, wen er als neue Kapitänin im Kopf hat.

 Sieben neue im Elfen-Lager (v.l.): Jennifer Karolius, Trainer Khalid Khan, Jennifer Rode, Katharina Lorst, Assina Müller, Co-Trainer Felix Ginter und Natalie Adeberg. "Wir haben eine sehr talentierte, aber auch sehr junge Mannschaft zusammen", sagt Khan.

Sieben neue im Elfen-Lager (v.l.): Jennifer Karolius, Trainer Khalid Khan, Jennifer Rode, Katharina Lorst, Assina Müller, Co-Trainer Felix Ginter und Natalie Adeberg. "Wir haben eine sehr talentierte, aber auch sehr junge Mannschaft zusammen", sagt Khan.

Foto: Uwe Miserius

Mit einer Prognose hält sich Khalid Khan noch etwas zurück. Dafür erscheint es dem neuen Trainer von Bayers Handballerinnen so kurz nach dem Start in die Vorbereitung noch deutlich zu früh - zumal es sechs neue Spielerinnen einzubauen gilt. Was das Training anbelangt, lässt es der erste männliche Elfen-Trainer seit 18 Jahren indes alles andere als zurückhaltend angehen. Stolze 14 Einheiten absolvierte das Team in den ersten acht Tagen. Das große Pensum hat einen guten Grund: In der Athletik sieht Khan noch viel Entwicklungspotential, eines, das er wecken will. "Das ist ein Element, das ich vom Männer-Handball mitbringe. Der ist meiner Meinung nach inzwischen zu sehr fokussiert auf die Athletik, aber umgekehrt fehlt dem Frauen-Handball in dieser Hinsicht auch etwas. Und das ist eine der Stellschrauben, an denen ich dauerhaft drehen möchte", betont er.

Khan setzt auch in anderen Bereichen andere Impulse als seine Vorgängerin Heike Ahlgrimm, und auch als die langjährige Trainerin Renate Wolf, mit der er persönlich seit vielen Jahren gut befreundet ist. So war bei ihm von der ersten Einheit an der Ball mit im Spiel, da, wo beide Vorgängerinnen traditionell den Start ins erste Turnier zur "ersten Einheit mit Ball" erklärt hatten. "Auch wenn wir jedes Mal laufen und Krafteinheiten machen, ist der Ball extrem wichtig", sagt Khan. Nicht umstellen will der neue Übungsleiter indes die Grundausrichtung des Leverkusener Spiels. Auch er möchte auf eine starke Verteidigung setzen, um durch Ballgewinne ins Tempo-Spiel zu kommen.

Da er Bayer früh sein Ja-Wort gab, war Khan auch in die Kaderplanung aktiv mit eingebunden. "Jetzt haben wir eine sehr talentierte, aber auch sehr junge Mannschaft zusammen. Natürlich kann es da durchaus sein, dass wir am Anfang etwas Lehrgeld zahlen müssen", sagt Khan. Aber auf Sicht - diese Überzeugung strahlt er aus - kann, soll und wird unter seiner Regie etwas Großes entstehen. Damit das gelingt, geht es nun nicht nur darum, die talentierten Spielerinnen voranzubringen, sondern auch als Einheit zusammenzuwachsen. Auch dafür geht es heute in Kajaks 15 Kilometer auf der Wupper entlang.

Da sieht der Trainer die Etablierten in der Pflicht. Ruta Latakaite-Willig als älteste Spielerin im Kader etwa, über deren Zusage für eine weitere Saison Khan "sich sehr gefreut" hat. Anne Jochin, Keeperin Nathalie Hagel, aber auch Neuzugang Jenny Karolius sowie Jung-Nationalspielerin Kim Naidzinavicius. Um bereits eine Nachfolgerin von Desiree Comans als Spielführerin zu ernennen, ist es zwar noch etwas früh. "Das werde ich zu gegebener Zeit machen. Aber ich habe schon zwei Kandidatinnen im Kopf", verrät der Elfen-Coach. Viele lobende Worte gibt es derweil für Anna Seidel. Ihre Entwicklung zur Stammkraft dürfte sicher auch Motivation für die andere Talente aus dem Nachwuchs sein, die zum Kader gehören. Neben Pia Adams, Johanna Heldmann und Jennifer Jörgens darf nun auch Ramona Ruthenbeck Bundesliga-Luft schnuppern. Die Saisoneröffnung bestreiten die Elfen am Dienstag ab 18 Uhr in der Smidt-Arena. Neben einer öffentlichen Pressekonferenz und der Vorstellung der Zugänge steht um 19.30 Uhr ein Test gegen Zweitligist Borussia Dortmund an. Der Eintritt ist frei.

(kre)
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