Handball Im Stimmungstief

Leichlingens Handballer versäumten in Soest eine Vorentscheidung im Titelrennen der Regionalliga. Die Opladener kämpfen mehr denn je ums sportliche Überleben. Bayers Frauen verpassten das Pokalfinale bei der Endrunde in Riesa ganz klar.

Eine Viertelstunde vor Schluss hatten sich die Vorteile kollektiv an der Seite der Leichlinger versammelt: Der LTV führte mit 24:23 und durfte eine Minute mit zwei Akteuren mehr spielen. Eine Vorentscheidung für einen Punktgewinn und damit für das Erringen des Meistertitels in der Handball-Regionalliga schien möglich. Es trat das Gegenteil ein: Der Soester TV traf in Unterzahl, überstand die numerische Unterlegenheit ohne Gegentreffer und zog in der Folge Richtung Heimerfolg davon.

Mit 28:33 (14:15) lag der Liga-Primus Leichlinger TV beim Schlusspfiff deutlich hinten. Aber obwohl im Gipfeltreffen erst spät klare Verhältnisse geschaffen wurden, zeigte sich Frank Lorenzet schon früh unzufrieden: „Wir haben nie zu einer Einstellung gefunden, die diesem Spiel angemessen gewesen wäre.“ Vor allem vermisste der LTV-Trainer die nötige Aggressivität. „Einige dachten, dass wir schon Meister sind“, schimpfte Lorenzet. „Aber wer davon träumt, muss auch entsprechend auftreten.“

Früh war der LTV zuvor ins Hintertreffen geraten. Die Gastgeber führten schnell (7:3, 9.), und der LTV benötigte einige Zeit, um sich auf Augenhöhe mit den Soestern zu strecken. Ohne spielerische Glanzpunkte zu setzen und trotz einer insgesamt hohen Fehlerquote nahmen die Leichlinger erfolgreich die Verfolgung auf. Mit einem knappen Rückstand ging es in die Pause, und es sollte die beste Phase des Leichlinger Spiels folgen. Mit Beginn des zweiten Abschnitts beherrschte der LTV das Geschehen und lag mehrfach – wenn auch immer knapp – in Führung. Bis dann die 45. Minute hereinbrach.

Da dachte auch LTV-Torwart Marc Ross an ein gutes Ende für die Seinen: „In diesem Moment hätten wir Soest den Garaus machen müssen. Dann wären sie am Boden gewesen.“ So aber schlug erst das Spiel und dann die Stimmung um. „Natürlich ist die gesamte Mannschaft jetzt erst einmal niedergeschlagen. Aber wir haben immer noch zwei Punkte Vorsprung und damit eine gute Ausgangslage für die verbleibenden vier Partien“, bemerkte Ross.

LTV Ross – Küster (8/1), Jahn (7/1), Ellenberg (7), Kienbaum (2), Bauerkamp (1), Scherer (1), Born (1), Rezaloo (1), Jungmann.

(RP)
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