Lokalsport Herzschlagfinale entscheidet das Derby

Leverkusen · Die Reserve der Bayer Giants und Fast-Break Leverkusen lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Bis kurz vor dem Ende sahen die Gastgeber wie der sichere Sieger aus, doch dann drehte der Tabellenführer auf.

 Max Heimerzheim (am Ball) steuerte zwar elf Punkte gegen Fast-Break bei, aber am Ende stand er wie seine Teamkollegen mit leeren Händen da.

Max Heimerzheim (am Ball) steuerte zwar elf Punkte gegen Fast-Break bei, aber am Ende stand er wie seine Teamkollegen mit leeren Händen da.

Foto: MISERIUS

Das Finale war drehbuchreif: Zwei Minuten vor der Schluss-Sirene lagen die Basketballer von Fast-Break noch mit zehn Punkten zurück. Der bis dahin ungeschlagene Spitzenreiter der Oberliga geriet nicht nur ins Wanken - er schien bereits auf den Knien. In der letzten Minute lag die Reserve der Giants noch mit fünf Zählern vor dem Favoriten. Dann erlebten die 130 Zuschauer in der Herbert-Grünewald-Halle aber doch nicht den ersten Sturz des Tabellenführers aus Steinbüchel. Stattdessen drehte das Team von Coach Thomas Pimperl mit der letzten Aktion das Spiel - und siegte 89:88 (42:38).

Jacques Schneider schwankte nach der "mit Abstand besten Saisonleistung", wie es der Coach der Giants umschrieb, zwischen Stolz und Enttäuschung: "Ich bin stolz auf meine Spieler. Wir wollten bis zur letzten Sekunde im Spiel sein und das haben wir geschafft. Die Dinge, die wir kontrollieren konnten, haben wir unter beiden Körben hervorragend umgesetzt. Auf alles andere hatten wir keinen Einfluss", sagte Schneider - und meinte damit einige unglückliche Entscheidungen der Unparteiischen in den entscheidenden Szenen: "Diese Pfiffe haben unsere jungen Spieler total verunsichert. So entstehen Fehler, die sonst nie passieren würden."

Auch sein Gegenüber sich mit Blick auf die entsprechenden Szenen diplomatisch: "Es war ein echtes Herzschlagfinale mit einem glücklichen Ende für uns, aber das gehört auch mal dazu." Es war ein Glück, dass sich FBL in den 39 Minuten davor hart erarbeitet hatte. Nach starkem ersten Viertel (21:14) versäumten es die Gäste, sich entscheidend abzusetzen - auch, weil bereits nach 13 Minuten die Teamfoulgrenze erreicht wurde.

Spätestens ab der zweiten Halbzeit herrschte dann richtige Derby-Stimmung in der Halle. Justin Gnad sorgte in dieser Phase mit elf Punkten für die erste Führung der Giants (26. Minute), die aber nur bis kurz vor Schluss hielt. Am Ende war es Andy Fabian, der dem Tabellenführer die weiße Weste bewahrte. "Der war heute von niemandem zu stoppen", lobte Pimperl seinen Matchwinner.

Giants: Merkens (22), Sitah (2), Engelhardt (20), Queck (7), Wetzstein (3), Heimerzheim (11), Gnad (11), Selimovic (6), Heims (6), Dick, Thiemann, Branding.

FBL: Fabian (29), Brückmann (18), Rass (16), D. Klein (9), Knieper (8), L. Klein (6), Dahmen (3), Stelberg, Voll, J. Klein.

Ebenfalls nicht zu stoppen war 83 Kilometer weiter westlich Chris Fröhlingsdorf, was TuS 82 Opladen bei der SG Herzogenrath den ersten Auswärtssieg und einen immerhin versöhnlicheren Jahresausklang bescherte. "Das war ein immens wichtiger Erfolg", konstatierte Trainer Sven Klesper nach dem 82:70 (32:35).

Zwar leisteten sich die 82er erneut ihre inzwischen fast schon notorischen Aussetzer. Diesmal war vor allem das zweite Drittel von Fehlern geprägt. Dafür überzeugten die Opladener umso mehr im letzten Spielabschnitt (29:17). "Wir haben zwar zwischendurch den Faden verloren, sind aber danach über eine starke Defensive zurückgekommen. Zum Schluss haben wir es klug herunter gespielt", kommentierte der zufriedener Trainer der 82er.

TuS 82: Hennel (3), F. von Heereman (10), Lesser (17), C. von Heereman (5), Lohmar (7), Klesper (12), Schallenberg (4), Fröhlingsdorf (24).

(sl)
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