29:26-Sieg gegen Nellingen Angeführt von Anna Seidel ziehen die Elfen ins Pokalviertelfinale ein

Leverkusen · Die Erleichterung stand nicht nur Trainer Robert Nijdam ins Gesicht geschrieben. Am Ende eines echten Krimis setzten sich Bayers Handballerinnen im DHB-Pokal-Achtelfinale gegen den TV Nellingen verdient mit 29:26 (15:15) durch.

 Leverkusens Spielführerin Anna Seidel (mit Ball) in Aktion. Sie wurde zur Spielerin des Spiels gekürt.

Leverkusens Spielführerin Anna Seidel (mit Ball) in Aktion. Sie wurde zur Spielerin des Spiels gekürt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Entsprechend mochte der Handball-Lehrer mit seinen Schützlingen nicht zu hart ins Gericht gehen: „Heute ging es nur ums Weiterkommen. Das ist das, was zählt.“ Und vielleicht – so seine Hoffnung – bringt der Kraftakt gegen die Schwaben Hornets das junge Team in der Entwicklung weiter, als es ein klarer Sieg getan hätte.

Und der wäre durchaus möglich gewesen. Zunächst lief es auch rund für die Leverkusenerinnen, die nach sieben Minuten bereits mit 8:3 in Front lagen. Was dann passierte, konnte sich auch Nijdam nicht recht erklären. Mit einem Mal wollte bei Bayer nichts mehr zusammenlaufen. Es war zum Haareraufen, wie fahrig die Elfen plötzlich agierten. Vorne vergaben sie mit einer Mischung aus Pech, schlechten Entscheidungen und starken Paraden der Nellinger Torfrau Chance um Chance, leisteten sich zudem technische Fehler. So konnten die Gäste das Tempospiel aufziehen, das sonst eigentlich die Gastgeberinnen auszeichnet.

Und auch das zweite Markenzeichen – die starke Defensive – kam den Leverkusenerinnen vorübergehend abhanden. Selbst im formierten Deckungsverbund machten sie es den Hornets zu leicht. Und um das spielerische Elend perfekt zu machen, sah Keeperin Nele Kurzke (nach einigen Paraden zum Start) kein Land mehr.

Das blieb nicht ohne Auswirkungen auf den Spielstand. Nach einem 4:12-Negativlauf lagen die Elfen in der 26. Minute mit 12:15 hinten. Dann zeigte Nijdams Team Moral – auch dank mehrerer Wechsel. Im Tor verhinderte nun Vanessa Fehr Schlimmeres. Und Nijdam nahm auch die unglückliche Zivile Jurgutyte nach vier Fehlversuchen in Folge erst einmal vom Feld. Es funktionierte mit etwas Verspätung: Mit einer großen Portion Entschlossenheit und etwas Glück starteten sie einen Zwischenspurt bis zur Pause, den Amelie Berger mit dem Ausgleich unmittelbar vor dem Signal zum Halbzeit-Ende krönte.

„Das hat uns gutgetan. Nach der Pause lief es besser“, sagte der Elfen-Trainer. Aber auch da ließen die Elfen noch viele Gelegenheiten liegen – darunter mehrere Gegenstöße, einige andere freie Würfe, Aluminium-Treffer und zwei Versuche auf das leere Tor (durch Fehr und Jennifer Rode). Immerhin lief das Angriffsspiel nun flüssiger und hinten machten die Leverkusenerinnen es Nellingen nun deutlich schwerer. Daran hatte auch Fehr mit starken Paraden ihren Anteil.

Es hat für die Torfrau wohl nicht viel gefehlt, um zur „Elfe des Tages“ gekürt zu werden. Diese Ehre wurde jedoch Spielführerin Anna Seidel zuteil, die hinten wie vorne in Sachen Siegeswille einmal mehr Maßstäbe setzte.

Elfen Kurzke (bis 24.), Fehr (ab 24.) - Jurgutyte (2), Seidel (5), Zschocke (3), Potocki (8), Souza (1), Kämpf, Bruggeman, Hodel, Berndt, Berger (6), Jo. Rode (1), von Pereira (nicht eingesetzt), Je. Rode (7/2), E. Rode (n.e.).

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